Tyler, The Creator bleibt sich mit neuem Album „Chromakopia“ treu
Rapper Tyler, The Creator hat mit „Chromakopia“ sein mittlerweile siebtes Studioalbum veröffentlicht. Darin bleibt er seiner Linie treu und überzeugt mit abwechslungsreichen Songs, meint MADS-Autor Tim.
„Chromakopia“, das neue Album von Tyler, The Creator, tritt in große Fußstapfen. Schließlich gewann der Rapper mit seinen beiden vorherigen Werken „Call Me If You Get Lost“ und „Igor“ jeweils den Grammy-Award für das beste Rapalbum des Jahres. Doch die 14 Songs von „Chromakopia“ stehen den Vorgängerwerken in nichts nach. Denn auch in seinem mittlerweile siebten Studioalbum bleibt der Künstler seiner Linie treu und überzeugt mit Vielfalt, Kreativität und starkem Sound. Qualitäten, die in der Rapindustrie derzeit nicht selbstverständlich sind. Ebenfalls eher selten: Tyler, The Creator, mit bürgerlichem Namen Tyler Gregory Okonma, ist an jedem seiner Songs selbst als Writer und Producer beteiligt.
Die Ankündigung zu „Chromakopia“ erfolgte über den Release des Songs „Noid“ inklusive Musikvideo, in dem unter anderem die Emmy- und Golden-Globe-gekrönte Schauspielerin Ayo Edebiri (bekannt aus „The Bear“) mitspielt.
Tyler, The Creator: Eine vielseitige Karriere
Abwechslungsreichtum zieht sich nicht nur durch die musikalische Laufbahn von Tyler, The Creator. Mittlerweile macht der 33-Jährige mehr als nur Musik, die unter anderem schon als alternativer Hip-Hop, Neo-Soul und Jazz-Rap bezeichnet wurde. Er wirkte als Director in zahlreichen Musikvideos mit, darunter auch seinen eigenen, absolvierte Gastauftritte in verschiedenen Serien und Filmen und sicherte sich als Modedesigner Kooperationen mit Marken wie Louis Vuitton und Lacoste. Wer sich nur ein bisschen mit seiner Person beschäftigt, merkt: Tyler, The Creator ist eine ausgeklügelt kuratierte Kunstfigur, die auch gerne mal für Kontroversen sorgt und kein Blatt vor den Mund nimmt. So geriet er bereits oft in die Kritik, weil er sich unangebracht über verschiedene Künstlerinnen und Künstler äußerte. Zudem gerieten einige seiner Songs in den Mittelpunkt hitziger Diskussionen über die Darstellung von Sex, Gewalt und Drogen in der Musikszene. In einem frühen Interview sagte er dazu: „My lyrics aren’t offensive. Some people find everything offensive. I just like to piss off old white people.“
„Chromakopia“: Wie klingt das neue Album?
„Chromakopia“ klingt wie ein typisches Album von Tyler, The Creator. Nicht etwa, weil man den Sound bereits von seinen vergangenen Werken kennt, sondern weil es den gleichen Mix an Genres, Features und Klängen hat wie seine anderen Alben. So besteht das Intro „St. Chroma“ aus Chorgesängen, einer flüsternden Singstimme und eingeschobenen Rap-Passagen. Als krasser Kontrast folgt „Rah Tah Tah“ mit hartem Beat, der Tyler, The Creators markante tiefe Stimme perfekt untermalt. Auch gut ausgewählte Features sorgen für Vielseitigkeit: So entschleunigt der melodische und wahrscheinlich beste Song des Albums, „Darling, I“, zusammen mit dem Rapper-Kollegen Teezo Touchdown, das Album und leitet eine ruhigere Phase von „Chromakopia“ ein.
darling, i #chromakopia pic.twitter.com/bleJElAlfu
— ً (@spikecrush) October 31, 2024
Genau das unterbricht „Sticky“ mit den Rapperinnen Glorilla und Sexyy Red sowie Lil Wayne, die alle zusammen auf einem basslastigen, dunklen Beat Kampfansagen abfeuern. Ähnlich funktioniert auch „Thought I Was Dead“ zusammen mit Schoolboy Q und Santigold, bevor Tyler, The Creator das Album mit „I Hope You Find Your Way Home“ ausklingen lässt. Für Rapfans ist „Chromakopia“ ein Must-Listen. Durch den Mix an Genres könnten jedoch auch Menschen Gefallen an zumindest einigen Songs finden, die mit Rap normalerweise eher wenig anfangen können.
Wer die neuen Songs sowie die restlichen Hits des Rappers gerne einmal live erleben möchte, hat dazu bei der „Chromakopia“-World-Tour Gelegenheit. Dabei macht Tyler, The Creator auch in Deutschland halt. Die Termine:
- 2. Mai 2025 in der Festhalle in Frankfurt
- 4. Mai 2025 in der LANXESS Arena in Köln
- 12. Mai 2025 in der Uber Arena in Berlin
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