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Tschüss, GNTM!

Tschüss, GNTM!
Foto:  dpa

Laufstege, skurrile Outfits und jede Menge Tränen – mit diesen GNTM-Zutaten fühlte sich MADS-Autorin Nina bisher bestens unterhalten. Jetzt hat sie sich trotzdem von der Model-Castingshow verabschiedet.


Kurze blonde Haare, die Hand in die Seite gestützt und ein Ausschnitt bis zum Bauchnabel: Als das Gewinnerfoto von Lena Gercke 2006 auf meinem Röhrenfernseher erschien, jubelte ich unisono mit meinen 10-jährigen Freundinnen. Seit der ersten Staffel verpasste ich kaum eine Folge – doch damit ist jetzt Schluss!

Groß, schlank und schön: Mein Teenie-Ich fand in den angehenden Models neue Vorbilder. Während ich die ersten Staffeln mit einer Mischung aus Begeisterung und Sensationsgier verfolgte, erschreckte ich mit der Zeit immer mehr über das Frauenbild, das ich durch mein Einschalten unterstützte. Doch Busenblitzer und Tränen über drastische Haarschnitte manövrierten mich jeden Donnerstagabend erneut vor den Fernseher, um Heidis „Meeedchen“ mal mitleidig, mal belustigt beim Scheitern zuzusehen.

Mit der ersten Folge der aktuellen Staffel habe ich trotzdem den Entschluss gefasst, endgültig mit der Castingshow zu brechen. Denn gleich zu Beginn der 14. Staffel bewiesen Heidi Klums nasal vorgetragene Kommentare, wie wenig meine Wertevorstellungen mit der TV-Show zusammenpassen.

Peinliches Selbstlob

„Diversity ist mir besonders wichtig“, gibt „Model-Mama-Heidi“ stolz in der ersten Folge bekannt – die Kamera schwenkt auf ein lesbisches Paar. Anschließend wird ein Model gezeigt, dessen Eltern aus Indien eingewandert sind – erneut der Verweis auf das Diversity-Motto. Wie sehr junge Frauen exotisiert werden, sobald sie nicht den gewohnten Model-Standards entsprechen, zeigte schon der Umgang mit Transgender-Models in den vergangenen Staffeln. Statt für gute Shootings und gelungene Laufsteg-Performances zu loben, betonte die Jury immer wieder die Andersartigkeit der Frauen – und klopfte sich selbst dabei noch lobend auf die Schulter. Ganz nach dem Motto: Dank uns haben nun auch Menschen wie ihr eine Chance im Modelbusiness. Peinlich!

Wenn es in den kommenden Folgen zum wiederholten Mal heißt: „Nur eine kann Germany’s Next Topmodel werden“, schalte ich den Fernseher nicht mehr ein. Das verlogene Gerede über „Diversity“ und „Personality“ habe ich satt. Stattdessen verfolge ich lieber die Tweets zur Sendung. Denn die fassen die mehr als zweistündigen Folgen in wenigen Sätzen bestens zusammen:

Ob Heidis skurrile Modekombinationen…

Peinliche Shooting-Situationen…

Oder Videoausschnitte der wirklich wichtigen Momente:

Von Nina Hoffmann


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