“The Voice“-Coach Sido: “DSDS sage ich jedes Jahr ab”
Als neuer Coach bei “The Voice of Germany“ spricht Sido Klartext – und auch im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) nimmt der Rapper kein Blatt vor den Mund. Eine klare Meinung hat er etwa zum Konkurrenz-Format “DSDS”.
Sido (38) ist einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands. Bisher hat er mehr als vier Millionen Tonträger verkauft und wurde mit zahlreichen Preisen wie Echo, Comet und den MTV Europe Music Awards ausgezeichnet. Doch auch mit Musikcastingshows kennt sich Sido, der mit bürgerlichem Namen Paul Würdig heißt, bestens aus. So saß er unter anderem bereits bei „Popstars“ (2007), „Blockstars – Sido macht Band“ (2011), „Die große Chance“ (2012 bis 2013) und „X Factor“ (2018) in der Jury.
Nur zu Dieter Bohlen und „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) wollte er nie gehen, wie er im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) verrät. Außerdem spricht der Rapper und Musikproduzent darüber, warum er als neuer „The Voice of Germany“-Coach nicht um den heißen Brei herumredet.
Nach den Jurorendoppels von The Boss Hoss sowie Smudo und Michi Beck von den Fanta Vier sind Sie nun allein Coach bei „The Voice“…
… und das ist ein großer Vorteil. Ich habe einen neuen Drehstuhl und muss keinen alten, gebrauchten benutzen. Die anderen hatten alle diesen Doppelstuhl, und mir wurde ein neuer Stuhl gebaut. Ich habe die anderen, alten Stühle mal angefasst. Die fühlen sich nicht so geil wie meiner an. Der eine hat sogar einen finnischen Fischgeruch. (lacht)
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Sie waren in der Vergangenheit schon bei einigen Shows in der Jury. Was hat nun den Ausschlag für „The Voice“ gegeben?
Für mich war klar: Wenn ich noch mal in eine Jury gehe, dann nur zu „The Voice“. Das ist das seriöseste Format. Ich wurde schon oft für „DSDS“ angefragt, aber das sage ich jedes Jahr ab. Sogar, als sie mir dann irgendwann das utopisch viele Geld zahlen wollten, das ich haben wollte, musste ich trotzdem absagen. In dem Format sehe ich mich einfach nicht.
In „The Voice“ wird man sehen, dass Sie bei Ihren Bewertungen nicht um den heißen Brei herumreden.
Um nett ehrlich zu den Kandidaten zu sein, muss man leider oft schon sehr weit ausholen und etwas durch die Blume sagen. Aber das dauert mir zu lange. Darauf habe ich einfach keine Lust. Das ist Zeitverschwendung für mich. Ich finde, man kann das auch klar und deutlich sagen. Sympathisch, aber bestimmt.
Ich stehe für einen 20-jährigen, stetigen Erfolg.
Sido
Nun sind Sie in erster Linie als Rapper bekannt, trotzdem haben sich viele Talente für Sie als Coach entschieden. Wie erklären Sie sich das?
Ich stehe für einen 20-jährigen, stetigen Erfolg, der ja nicht von irgendwoher kommt. Meine Talente haben natürlich mit meinem Team zu tun, die alle in dieses Coaching involviert sind. Auch wenn ich da nicht immer jedem selbst sage, wie man den Ton nach oben kriegt – da habe ich meine Leute für. Aber ich kann aus Künstlern – egal, aus welcher Musiksparte sie stammen – das Beste herausholen. Ich betrachte die von außen, puzzle die auseinander und kann die schlechten Teile von ihnen aussortieren und die guten Teile wieder zusammensetzen. Dann ist das die perfekte Version von ihnen.
Was geben Sie Ihren Talenten als Erstes mit auf den Weg?
Das Fundament für einen erfolgreichen Künstler ist erst mal eine gute Stimme oder eine besondere Stimme. Aber das ist nicht das Einzige, was einen berühmt macht und einem eine Karriere verschafft. Da kommt es dann darauf an, wie man als Person ist. Nachdem man die Talente mit den guten Stimmen bei sich im Team gesammelt hat, wird an der Person gefeilt. Hat das Talent eine Aura? Ist es schlagfertig? Da gibt es einige Knöpfe, die man drücken kann.
In einer Umbaupause hatten Sie Ihren beiden Coachkonkurrenten Alice Merton und Mark Forster angeboten, gegeneinander im Armdrücken anzutreten, und wollten dem Gewinner 500 Euro in bar zahlen. Was meinen Sie, warum Mark Ihr Angebot abgelehnt hat?
Für einen Mark Forster sind 500 Euro kein Geld. 500 Euro kostet allein sein Frühstück. (lacht)
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Von Thomas Kielhorn/RND