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Tag des offenen Denkmals 2024: Fünf kuriose Orte, die ihr besuchen könnt

Tag des offenen Denkmals 2024: Fünf kuriose Orte, die ihr besuchen könnt
Foto: Wiebke Benstein

Jedes Jahr findet am zweiten Sonntag im September deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. Dieses Jahr können am 8. September bundesweit rund 5500 Denkmäler erkundet werden, die ansonsten nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Wir haben fünf spannende, aber auch kuriose Orte herausgesucht.


Welche Denkmäler am diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 8. September besucht werden können, erklärt die Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) auf ihrer Internetseite und in ihrer App. Dort ist auch das komplette bundesweite Programm zu finden, zu dem Stadtführungen, Denkmaltouren und mehr gehören.

Die Aktionen reichen von Schmiedevorführungen und historischen Mahl- und Backtechniken über Turmbesteigungen und Baustellenrundgänge zu laufenden Restaurierungsarbeiten bis hin zu kindgerechten Familienrallyes. Damit ist der Tag die größte Kulturveranstaltung Deutschlands und möchte die Aufmerksamkeit auf die Denkmalpflege lenken.

Im Jahr 2024 steht der Tag des offenen Denkmals zudem unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Mit diesem Thema stehen Denkmäler als authentische Zeugnisse im Fokus. Gleichzeitig können sie symbolhaft als Zeichen einer Region, im Sinne einer Landmarke oder für ganz persönliche Geschichten stehen – und müssen deshalb nicht zwingend ein Denkmal sein.

1. Blätterhöhle in Hagen im Sauerland

Die Blätterhöhle liegt am Weißenstein im Lennetal in der westfälischen Stadt Hagen im Sauerland. 2004 wurden dort erstmals menschliche Knochen aus dem engen Höhleneingang geborgen. Die dort entdeckten Menschenreste stammen aus der späten Altsteinzeit, frühen und späten Mittelsteinzeit und der Jungsteinzeit und sind damit zum Teil fast 11.000 Jahre alt.

Normalerweise ist eine Besichtigung der Blätterhöhle nicht möglich – am Tag des offenen Denkmals haben Interessierte jedoch um 14 Uhr die Gelegenheit, den Ort in Begleitung des Grabungsleiters Wolfgang Heuschen zu besichtigen. Bei der Führung können maximal zehn Personen teilnehmen. Ein paar Plätze sind noch frei. Eine Anmeldung ist noch am Freitag, 6. September, unter Telefon 02331/207-3026 oder per E-Mail an mirjam.koetter@stadt-hagen.de notwendig.

Adresse: Zur Hünenpforte, 58093 Hagen (Hohenlimburg)

2. Stasi-Gefängnis in Rostock

Die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit entstand Ende der 1950er-Jahre im Rahmen der Neuerrichtung des Komplexes der Stasi-Bezirksverwaltung. 1960 kamen die ersten Häftlinge in die Untersuchungshaft. Bis 1989 inhaftierte die Staatssicherheit dort rund 4900 Frauen und Männer aus überwiegend politischen Gründen. Dazu gehörten zum Beispiel die Straftatbestände „Hetze“, „staatsfeindliche Verbindungsaufnahme“ und in zunehmendem Maße „versuchte Republikflucht“.

Foto: Jörn Lehmann

Die Inhaftierten mussten etwa vier bis sechs Monate Untersuchungshaft mit ständigen Verhören und unter Isolation über sich ergehen lassen, bis sie durch ein Gericht formal abgeurteilt und in eine Strafvollzugseinrichtung verlegt wurden. Am Tag des offenen Denkmals kann das Gebäude von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Die Stadtteilführung um 11 Uhr widmet sich zudem dem Themenkomplex „Stasi im Quartier: Auf Spurensuche in der Steintor-Vorstadt“.

Adresse: Grüner Weg 5, 18055 Rostock

3. Das schmale Haus in Wolfenbüttel

Es zählt zu den schmalsten bewohnten Häusern in Deutschland: Das schmale Fachwerkhaus, das sich in der Straße Kleiner Zimmerhof in Wolfenbüttel befindet. Die Breite des Hauses zur Straße beträgt gerade einmal 2,20 Meter und zur Gartenseite immerhin 3,50 Meter. Dennoch verfügt das Haus über mehr als 100 Quadratmeter Wohnfläche, eine zwölf Meter hohe Stahlwendeltreppe – und war bis dieses Jahr auch noch vermietet. Das Haus wurde im Jahr 1751 in einer ehemaligen Brandgasse errichtet. Am Tag des offenen Denkmals kann das Haus zwischen 10 und 12 Uhr besichtigt werden.

Foto: Wiebke Benstein

Adresse: Kleiner Zimmerhof 15, 38300 Wolfenbüttel

4. Gedenktafel aus Haaren in Magdeburg

Ein besonders kurioses Denkmal ist das Friseurmuseum in Magdeburg. Dabei geht es allerdings nicht nur um das Museum, sondern um einen ganz bestimmten Gegenstand – eine historische Gedenktafel, die aus Haar gestrickt wurde. Die Gedenktafel soll daran erinnern, dass König Friedrich Wilhelm I. 1713 die Magdeburger Zunft der Barbiere und Perückenmacher in der Stadt zur sogenannten Innung erhob.

Foto: Werbedesign Perner

Das Museum hat an diesem Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zur Öffnungszeit findet in der Perückenmacherwerkstatt, die sonst nur für Fachleute des Friseurhandwerks geöffnet ist, eine zusätzliche Führung mit einer Friseurmeisterin statt. Sie wird Erläuterungen zu diesem Wahrzeichen geben. Zur Vorführung demonstrieren Friseurmeister zudem historische Haartechniken, wie Tambourieren, Knüpfen und Tressieren.

Adresse: Ecke Große Diesdorfer, Walbecker Str. 1, 39110 Magdeburg

5. Höhlenwohnungen in Langenstein

In der Nähe von Halberstadt im Harz liegt das Örtchen Langenstein, in dem Menschen noch bis 1916 in Höhlen gewohnt haben. Klingt kurios, ist aber tatsächlich wahr – allerdings lebten die Menschen in sogenannten Höhlenwohnungen. Denn in Langenstein wurden zahlreiche Wohnhöhlen von jungen Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein geschlagen und anschließend wie ein normales Haus ausgebaut. Die ersten Wohnungen wurden vermutlich in der germanischen Siedlungszeit vom 2. bis 5. Jahrhundert erbaut.

Foto: Siegfried Schwalbe

Noch heute existieren die rund 30 Quadratmeter großen Wohnungen. Die Häuser wurden originalgetreu restauriert, mitsamt Wohnstube, Küche und Schlafraum. Die Höhlenwohnungen können um 10.30 Uhr und um 14 Uhr besichtigt werden.

Adresse: Schäferberg, 38895 Langenstein

Von Josefine Battermann


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