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Studieren ohne Abitur: Das sollten Berufserfahrene wissen

Studieren ohne Abitur: Das sollten Berufserfahrene wissen
Foto: Pixabay (Symbolbild)

Nach der Ausbildung wollen viele noch ein Studium ranhängen. Möglich ist das auch für Menschen ohne Abitur – allerdings gestalten sich Zulassungskriterien und Finanzierung für einige Studiengänge schwierig. Alles, was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier.


Abitur und Universität sind nicht jedermanns Sache. Doch manche möchten sich nach einer Ausbildung weiterbilden und ein Studium ranhängen. Denn manche Positionen sind an ein Studium geknüpft. Somit sind die Aufstiegschancen begrenzt. Doch studieren ohne Abitur – wie geht das überhaupt?

Viele Studiengänge in Deutschland für Studierende ohne Abitur

Inzwischen sind bundesweit etwas mehr als 8000 Studiengänge für Studenten ohne Abitur zugänglich, sagt Sigrun Nickel vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Im Jahr 2017 gab es in Deutschland rund 60 000 Studenten ohne Abitur. Für den sogenannten „fachgebundenen Hochschulzugang“ reichen eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung. Danach ist es möglich ein Fach zu studieren, das zum erlernten Beruf passt. Ob man auch etwas ganz anderes studieren kann, hängt vom Bundesland ab. Wer schon einen Meister hat, Fachwirt oder Fachkaufmann ist, kann in der Regel alle Fächer studieren.

„Es ist für Menschen ohne Hochschulzugangsberechtigung immer noch ziemlich schwierig, sich durch die einzelnen Bundesländerregelungen zu arbeiten“, sagt Sigrun Nickel. Der wichtigste Schritt ist aber, es zu wagen – und die späteren Möglichkeiten im Blick zu behalten. Das CHE hat auf der Seite www.studieren-ohne-abitur.de Infos und Links zusammengetragen.

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Praxis- und Lebenserfahrung im Studium wertvoll

Im Regelfall brächten beruflich Qualifizierte Berufs- und Lebenserfahrung ins Studium ein, erklärt Christian Tauch, Leiter des Arbeitsbereichs Bildung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). „Sie wissen, was sie wollen und gehen sehr zielstrebig an die Sache heran.“ Deswegen profitierten auch die Hochschulen von der Öffnung.

„Der Grad von Praxisnähe im Studium wird erhöht. Das ist etwas, das immer wieder von Studierenden gefordert wird“, betont Tauch. Unter anderem in der Informatik, wo Nachwuchs gebraucht werde, sei die Aufnahme von beruflich Qualifizierten ein Gewinn für alle Seiten. „Es gibt viele Menschen, die sich ohne formale Qualifikationen erstaunliche Kenntnisse angeeignet haben.“ Einfacher wäre es, wenn die Zugangsregelungen in den Bundesländern vereinheitlicht würden, räumt Tauch ein. Allerdings seien die Hochschulen nicht in der Situation, um Studierende werben zu müssen. Im Gegenteil: Vielerorts seien die Kapazitäten knapp.

„Trotzdem tut sich viel. Die Hochschulen befassen sich gerade bei einem Runden Tisch intensiv mit der Anerkennung von beruflichen Leistungen“, erklärt Tauch. Ein Dilemma sei, dass beispielsweise im Handwerk Fachkräfte gebraucht werden. „Da besteht natürlich kein Interesse, dass der Nachwuchs abhanden kommt“, sagt Sigrun Nickel.

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Finanzierung des Studiums für beruflich Qualifizierte meist schwieriger

Für die beruflich Qualifizierten selbst stelle sich die Frage, wie sie ihr Voll- oder Teilzeitstudium finanzieren können. „Die Studierenden ohne Abitur sind im Durchschnitt deutlich älter als die ,traditionellen’ Studierenden. Sie haben beispielsweise familiäre Verpflichtungen.“ Nur ein Teil von ihnen sei berechtigt, Bafög zu empfangen, von den meisten Stipendien seien sie ausgeschlossen.

Das Aufstiegsstipendium für Berufserfahrene, ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, bildet eine Ausnahme. Bewerben können sich Menschen, die eine Ausbildung absolviert haben und danach mindestens zwei Jahre berufstätig waren. Der Schulabschluss spielt keine Rolle.

Von RND/dpa


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