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„Still Wakes the Deep“: Spannender Grusel-Horror mit intensiver Atmosphäre

„Still Wakes the Deep“: Spannender Grusel-Horror mit intensiver Atmosphäre
Foto: Sumo Digital Limited t/a The Chinese Room

„Still Wakes the Deep“ ist ein narratives First-Person-Horror-Game, das von den „Dear Esther“- und „Everybody’s Gone To The Rapture“-Machern entwickelt wurde und fantastischen, kurzweiligen Horror verspricht, meint MADS-Autorin Josefine.


„Still Wakes the Deep“ beginnt wie jedes klassische Horrorspiel unschuldig. Es ist Weihnachten 1975. Doch statt das Fest der Liebe mit der Familie zu feiern, flieht der schottische Protagonist Cameron „Caz“ McLeary auf eine Ölplattform in der Nordsee – die Bohrinsel Beira Delta –, um dort als Elektriker zu arbeiten. Man kann vorweg schon mal einen Teil der Bohrinsel erkunden, erhält – wie in vielen Horror-Games üblich – eine Taschenlampe und muss zunächst einige Aufgaben erfüllen.

Allerdings läuft dann gar nichts mehr nach Plan: Nicht nur wird Caz relativ zügig ins Büro seines Chefs geordert und aufgrund eines Vorfalls gekündigt, auch mit dem Bohrer stimmt plötzlich etwas nicht. Und dann geht alles drunter und drüber, weil etwas Glibberiges mit zahlreichen Tentakeln an Bord gekommen ist. Caz muss nun versuchen, lebend von der Bohrinsel zu entkommen, die wie ein verwinkeltes Labyrinth erscheint – während auch noch ein gefährlicher Sturm wütet. Dass das nicht einfach so klappt, sollte klar sein.

„Still Wakes the Deep“: Spielerisch keine Herausforderung

Das Spiel ist spielerisch nicht besonders anspruchsvoll. Es müssen Schächte aufgeschraubt werden, Räder gedreht oder Wagen verschoben werden, um auf der Bohrinsel voranzukommen. Dabei dürfen Quick-Time-Events natürlich nicht fehlen.

Für Adrenalin sorgen besonders die kurzen Sequenzen, in denen man schleichen muss, um nicht von den grotesken Monstern entdeckt zu werden. Kämpfen kann man nicht. Immerhin ist Caz auch „nur“ ein Elektriker. Dafür kann man Tassen, Schraubschlüssel und mehr werfen, um die Monster abzulenken. Das Spiel erinnert deshalb beispielsweise an „Alien Isolation“ oder auch „Soma“, bei denen der Adrenalinspiegel ähnlich hoch lag.

Foto: Sumo Digital Limited t/a The Chinese Room

Intensiver Sound und Atmosphäre überzeugen

Doch auch wenn sich die Story wie ein klassisches Horrorspiel abspielt und wenig überraschend daher kommt und auch die gezeigten Charaktere nicht wirklich herausragend sind, machen Sound und Atmosphäre des Spiels das wieder wett. Die Bohrinsel ist beeindruckend gestaltet. Dunkle, klaustrophobisch enge Räume schließen sich an detaillierte Schächte und Gänge an, die direkt über dem tosenden Wasser liegen.

Dazu kommt die geniale Soundkulisse, die mit Kopfhörern schon kaum auszuhalten ist: Es knarrt und knarzt, plötzlich hört man einen Kollegen schreien und Caz fluchen. Das macht er ziemlich oft, was den Charakter sympathisch und nahbar erscheinen lässt. Durch den ständigen Druck, den man verspürt, sobald man auch nur um eine Ecke geht, fällt einem das simple Gameplay kaum mehr auf.

Das Setting ist genial, und auch die Monster sehen fantastisch aus. Besonders innovativ sind die Flecken am Rand des Sichtfelds, sobald man dem unbekannten Organismus zu nahe kommt. Und auch die Synchronsprecher liefern einen guten Job ab, denn aus den Stimmen der Arbeiter ist die Angst deutlich herauszuhören.

Die Entwickler The Chinese Room und Publisher Secret Mode haben mit „Still Wakes the Deep“ daher ein intensives, atmosphärisches Spiel geschaffen, in dem man jede Menge intensive Schreckmomente erlebt und das von der ersten Sekunde an packt, sodass man es – ehe man sich versieht – innerhalb von gut sechs Stunden ohne Unterbrechung bereits durchgespielt hat.

Das Spiel ist seit 18. Juni 2024 für Xbox Series X und S, PC und Playstation 5 erhältlich sowie im Xbox Game Pass verfügbar.

Von Josefine Battermann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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