So bitter-süß klingt der Elektro-Pop von Blood Red Shoes
Auf „Get tragic“ erfindet sich das britische Duo Blood Red Shoes neu – und versprüht dabei immer etwas bitter-süße Zuversicht.
Blood Red Shoes ist keine Band für fröhliche Lieder. „Wenn ihr gerade eine schöne Zeit habt, solltet ihr vielleicht eine Weile warten, bevor ihr euch das anhört“, schreiben Laura-Mary Carter und Steven Ansel, als sie am ersten Weihnachtsfeiertag eine Single vom Album „Get tragic“ (Release: 25. Januar) auf Facebook posten.
„Find My Own Remorse“ ist zwar nicht von jener dudeligen Klingeling-Fröhlichkeit, die Lieder in dieser Zeit klassischerweise auszeichnet, es ist aber umso schöner. Zu weichen Synthies singt Ansel von Schuldgefühlen, die sich zu groß anfühlen, um sie außerhalb des Bettes zu ertragen.
Die bisher veröffentlichten Lieder von „Get tragic“ klingen ausgereift und unaufgeregt. Dabei hat sich die Band Blood Red Shoes musikalisch neu erfunden: Sphärischer Elektropop hat den lärmendem Indie-Rock der letzten vier Alben wie selbstverständlich abgelöst. Aber das britische Duo versinkt nicht in Melancholie, sondern versprüht zwischen Hoffnung und Verzweiflung immer etwas bittersüße Zuversicht. Gefühle bleiben eben nicht für immer – auch, wenn es sich manchmal so anfühlt.