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„Schwarze Früchte“: Neue ARD-Serie zeigt, wie schwierig Erwachsenwerden sein kann

„Schwarze Früchte“: Neue ARD-Serie zeigt, wie schwierig Erwachsenwerden sein kann
Foto: Jens Kalaene/dpa

Witzig und traurig zugleich: So präsentiert sich die neue ARD-Serie „Schwarze Früchte“. Darin geht es um den jungen Schwarzen Lalo, der mit seinem turbulenten Leben nicht so ganz zurechtkommt. Dabei zeigt die Serie besonders viel Feingefühl.


Je länger man der Figur Lalo (Lamin Leroy Gibba) in der neuen ARD-Serie „Schwarze Früchte“ zuschaut, desto mehr kann man mit dem Mittzwanziger mitfühlen. Man fühlt seine Unsicherheit, seine Trauer. Auch in den schönen Momenten fühlt und freut man sich mit.

Die Serie, die seit 18. Oktober in der ARD-Mediathek zu sehen ist, ist vom Anfang bis zum Ende eine Achterbahnfahrt. Schon in der ersten Folge trennt sich Lalo von seinem Freund Tobias. Er wird sogar aus seiner Wohnung geworfen. Kurzfristig kommt Lalo bei seiner besten Freundin Karla (Melodie Simina) unter. Die hat wiederum Stress im Job und sorgt sich um ihre jüngere Schwester, die seit mehreren Wochen ihre ungewollte Schwangerschaft vor ihrer Familie verheimlicht.

Lalo wiederum trauert um seinen kürzlich verstorbenen Vater. Diese Trauer spielt Gibba mit viel Verletzlichkeit. Als Kind eines Schwarzen Vaters und einer weißen Mutter ist Lalo immer wieder von – teils unterschwelligem – Rassismus betroffen. Immer wieder hängt er sich an Menschen, obwohl diese ihm nicht unbedingt guttun. Lalo ist planlos und kann die Zusehenden manchmal auch ein wenig nerven – was ihm auch von Karla vorgehalten wird.

„Schwarze Früchte“: Gefühle der Figuren im Fokus

Manchmal wirken die einzelnen Szenen wie hingeworfen, und es ergibt sich leider kein roter Faden. Das schadet den Figuren und Dialogen aber nicht. Die Serie kann mit erstklassigen Gesprächen punkten. Fast immer spürt man die Unsicherheit, die von den Figuren ausgeht. Außerdem wird an vielen Missverständnissen deutlich, wie sehr Kommunikation schiefgehen kann.

Für die Regie waren Elisha Smith-Leverock und David Uzochukwu zuständig. Ihnen gelingt es besonders gut, die einzelnen Gesprächssituationen so einzufangen, dass die Dialoge Tiefe und Atmosphäre erleben.

Auch wenn die Serie im späteren Verlauf ihre Längen hat und manche Szenen wie aneinandergesetzt wirken, lohnt sich das Anschauen. Lamin Leroy Gibba wollte mit der Serie Schwarze Menschen ins Zentrum der Geschichte rücken. Das ist ihm auch gelungen. Am Ende schafft es „Schwarze Früchte“, die eigenen zwischenmenschlichen Beziehungen zu hinterfragen.

Von Arne Seyffert


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Über den Autor/die Autorin:

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