Remakes, Sequels, Spin-offs: Wieso Fortsetzungen wieder beliebt sind
Ständig werden Reboots, Fortsetzungen, Sequels und Prequels angekündigt. Doch es scheint einen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung zu geben: Wurden sie vor ein paar Jahren noch oft für fehlende Originalität kritisiert, werden sie jetzt gefeiert. Wieso?
„Vaiana“ bekommt einen zweiten Teil, Anne Hathaway kehrt in ihre Rolle als Mia Thermopolis in „Plötzlich Prinzessin“ zurück: Der Trend zu Fortsetzungen in Hollywood reißt nicht ab. Doch während oft Skepsis gegenüber Sequels und Prequels herrscht, werden diese von der Gen Z immer öfter mit Begeisterung begrüßt.
Im selben Universum bleiben
Laut Box Office Mojo sind die bisher kommerziell am besten laufenden Filme aus diesem Jahr „Alles steht Kopf 2“, „Deadpool & Wolverine“ und „Ich einfach unverbesserlich 4“. Hollywoods Schema der Reboots und Sequels funktioniert daher zweifellos: So hat „Alles steht Kopf 2“ bereits mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt. Das ergibt Sinn: Haben sich für einen Film erst einmal Fans gefunden, so ist für weitere Projekte innerhalb dieses Universums eine Grundlage an Erfolg gesichert. Wem „Alles steht Kopf“ gefallen hat, der schaut sich auch eher Teil zwei an.
Disney ist Vorreiter in dieser Kategorie, etliche Live-Remakes hat das Studio bereits auf den Markt gebracht. Disney hat hier einen klaren Vorteil: Da es eigene Projekte sind, muss kein Copyright oder ähnliches beantragt werden, die Rechte sind bereits vorhanden. Allein mit Remakes hat das Unternehmen seit 2010 7 Milliarden Dollar eingenommen. Allerdings gab es auch Kritik an der Live-Action-Umsetzung, etwa an den animierten Unterwasserszenen in „Arielle“ oder den Tieren im „König der Löwen“.
Neue Remakes aus Nostalgie
Filmwissenschaftler Dr. Matthew Jones erklärt gegenüber „Cosmopolitan“, dass diese Entscheidungen nicht neu seien: „Remake and reboot culture is not new, It’s often framed as something novel and unique to our postmodern times, but there is actually a rich tradition.“ Die Entertainmentindustrie sei zyklisch und Remakes nicht bloße Faulheit, sondern finanzielle Logik.
Fans zeigen sich nach einer Weile ermüdet von den etlichen Fortsetzungen und Remakes – siehe Marvel oder „Star Wars“. Doch für die Gen Z kommt bei den aktuellen Fortsetzungen ein entscheidender Faktor hinzu: Nostalgie. Wer „Alles steht Kopf“ als Kind gesehen hat, interessiert sich eher für die Fortsetzung. Nostalgie beeinflusst nicht nur Modetrends, sondern auch die Filmindustrie.
Ähnliches passiert mit „Plötzlich Prinzessin 3“: Die Ankündigung löst Begeisterung im Internet aus. War Nostalgie schon immer ein Faktor im Marketing von Remakes, scheint das nun auch bei den Gen Z zu funktionieren. Während diese beispielsweise bei Erscheinung der Zeichentrickfilme „Aladdin“ und „Ariel – Die Meerjungfrau“ noch nicht einmal geboren waren, sind Remakes aus den vergangenen Jahren mit Kindheitserinnerungen verknüpft. Die Spanne für Reboots und Fortsetzungen wird so auch kürzer: Disney plant gerüchteweise ein Remake von „Rapunzel“, obwohl der Film gerade einmal 2010 erschien.
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