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„Outer Banks“ Staffel 4: Neue Folgen, alte Muster?
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Déjà-vu in „Outer Banks“ — die vierte Staffel der Netflix-Hitserie enttäuscht mit altbekannten Mustern: Trotz Potenzial verfällt die Handlung in ausgetretene Pfade und hat in ihrer neusten Runde wenig Neues zu bieten, meint MADS-Autorin Luise.
„Wieso tun wir das hier eigentlich?“ – „Wir brauchen das Geld.“ Dieser knappe Dialog zwischen den Pogues bringt die vierte Staffel der Netflix-Serie „Outer Banks“ auf den Punkt. Nachdem die Freundesgruppe in der dritten Staffel das Gold von El Dorado gefunden hat, werden John B, JJ, Pope, Kiara, Sarah und Cleo als Helden auf Outer Banks gefeiert. Die vierte Staffel setzt nicht an diesem Ende an, sondern gewährt zunächst Einblicke in die Monate nach der Rückkehr der Schatzsuchenden: Statt im Luxus zu leben, betreiben sie einen Angelladen und geraten in Geldnot. Erst als ein Zeitungsartikel die Entdeckung von El Dorado bestätigt, werden die Pogues zu lokalen Stars. Auch der reiche Wes Genrette wird auf die Gruppe aufmerksam und lockt sie mit einem Angebot zu einer neuen Schatzsuche.
Zwischen Nostalgie und sich wiederholenden Mustern
Wer gedacht hat, dass John B und Co. in der neuen Staffel nun zu reichen Kooks werden, wird positiv überrascht: Die Freundesgruppe präsentiert sich zunächst in vertrauter und unbeschwerter Pogue-Manier. Besonders die Auftaktfolge, die die Ereignisse nach ihrer Rückkehr zusammenfasst, weckt mit Lagerfeuerabenden und Bootsfahrten in den Sonnenuntergang nostalgische Gefühle der ersten Staffel.
Leider erinnern viele weitere Handlungsstränge ebenfalls an frühere Folgen: die mysteriösen Leichenfunde, Polizeiverfolgungen und waghalsigen Tauchgänge nach versunkenen Booten. In ihrer finanziellen Notlage riskiert die Gruppe wieder alles – und hat anscheinend nicht aus früheren Fehlern gelernt. Auch der Konflikt zwischen Kooks und Pogues schwelt weiter und spaltet nicht nur Arm und Reich, sondern auch Familien. Apropos Familie: Frühere Konflikte bleiben in der vierten Staffel erst einmal ungelöst und werden nur oberflächlich behandelt. Einige Nebenfiguren, wie Sarahs Stiefmutter Rose und ihre kleine Schwester Wheezie, bleiben in den ersten fünf Folgen gänzlich unsichtbar.
Spannende Charakterentwicklungen bei „Outer Banks“
Lichtblicke bieten jedoch zwei potenzielle Charakterentwicklungen: Ausgerechnet Rafe, der die Pogues bisher verabscheute, scheint sich ihnen ein wenig anzunähern. Ist damit vielleicht ein Ende des festgefahrenen Konfliktes in Sicht? Und auch JJ erhält eine neue Storyline, die Geheimnisse seiner Familiengeschichte aufdeckt. Was das aus dem beliebten Störenfried macht, zeigt der erste Teil der vierten Staffel noch nicht. Die zweite Hälfte ist ab 7. November auf Netflix verfügbar. Eines ist sicher: Das Abenteuer der Pogues ist noch nicht zu Ende.
Von Luise Moormann
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