Neues Mitski-Album: „The Land Is Inhospitable and So Are We”
Singer-Songwriterin Mitski hat ihr siebtes Studioalbum rausgebracht: „The Land Is Inhospitable and So Are We”. Fans und Kritik feiern es gleichermaßen – zu recht, meint MADS-Autorin Marie.
Sängerin Mitski ist längst in der Welt der Musik etabliert. Zu ihren Hits gehören unter anderem „Washing Machine Heart” oder auch „Nobody” – Songs, die schon zum Kanon der Tiktok-Sounds gehören. Jetzt hat die Singer-Songwriterin, bürgerlich Mitsuki Laycock, ihre Diskografie erweitert. Am Freitag erschien ihr neues Album mit einem Titel, der längentechnisch auch von Lana Del Rey stammen könnte: „The Land Is Inhospitable and So Are We”. In elf Tracks baut sie eine musikalisch völlig eigene Welt auf.
Mitski: Liebe in jeder Facette
Mit Wucht eröffnet „Bug Like an Angel” die Platte. Alt-Folk und Country vermischen sich in Mitskis einzigartigem Sound, es sind Indie-Klänge, die sie zur Favoritin ihrer Fans gemacht haben. Mal bellen Hunde im Hintergrund, mal singt ein Chor, fast immer schafft die üppige Klanglandschaft Gänsehaut. Liebe steht im Kern der Platte, in „Heaven” singt sie: „Now I bend like a willow / Thinkin’ of you / Like a murmurin’ brook / Curvin’ about you / As I sip on the rest of the coffee you left / A kiss left of you.” Dass die New Yorker Songwriterin poetische Texte aus dem Handgelenk zu schütteln scheint, beweisen die Lyrics. Mitskis sanfte Stimme verbindet Text, Instrumente und Klang zu einer besonderen Hörerfahrung.
Ihre Haltung zur Liebe wechselt hierbei regelmäßig, in „My Love Mine All Mine” erklärt die Sängerin, nichts in der Welt gehöre ihr, alles sei vergänglich, nur ihre Liebe sei ganz die ihre. Ganz anders wirkt „I’m Your Man” im Vergleich: „So, when you leave me, I should die / I deserve it, don’t I?” Diese Gegensätzlichkeit hat aber wenig von einem Hin und Her, sondern zeigt die tiefe Auseinandersetzung Mitskis mit ihren Emotionen.
Ende der Musikkarriere?
Eigentlich hatte die Sängerin überlegt, ihre musikalische Karriere zu beenden. Das war 2019 – umso schöner, dass Mitski seitdem weitere Platten veröffentlicht hat. Mit „The Land Is Inhospitable and So Are We” macht sie nicht nur ein Statement zu ihrem Blick auf die Welt, sondern beweist ihr einzigartiges Schaffen in einer Musikindustrie, die sie fast verlassen hätte. Vielleicht ist die Welt unbewohnbar, und wir sind es auch, Mitskis Album schafft aber eine Klangwelt, die es jedenfalls nicht ist.
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