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Millionen Klicks für Indie-Animationsserien auf Youtube: Warum sind sie so beliebt?

Millionen Klicks für Indie-Animationsserien auf Youtube: Warum sind sie so beliebt?
Foto: Fabian Sommer/dpa

Indie-Animationen auf Youtube sind ein Massenphänomen. Viele Projekte knacken bei den Viewzahlen die Millionenmarke. Aber was macht sie eigentlich so erfolgreich? MADS-Autorin Mona-Mari hat fünf Gründe zusammengestellt.


Animationsserien sind ein Hit auf Youtube. Sieben Monate nach dem Release der Animationsserie „The Amazing Digital Circus“ zählt die Pilotfolge auf Youtube bereits über 320 Millionen Aufrufe. Auch Folgen von „Helluva Boss“ von Vivienne Medrano knacken regelmäßig die Millionenmarke. Die Serie „Hazbin Hotel“, ebenfalls von Medrano, schaffte es sogar auf die Streamingplattform Amazone Prime Video. Um Animationsserien gibt es einen regelrechten Hype. Aber warum ist das so?

1. Nostalgie und Kreativität

„Die Simpsons“, „Rick and Morty“ oder „Family Guy“: Animationsserien begleiten viele von uns schon ihr gesamtes Leben. Nostalgie dürfte also ein wichtiger Bestandteil des Erfolges sein. Hinzu kommt die Kreativität, die viele der Serien entfalten – Animationen sind keine Grenzen gesetzt. Es braucht heutzutage nicht mehr als eine Idee und ein kostenloses Programm wie Flipaclip, um Fantasiewelten zu erschaffen. So kann sich jeder – auch ohne viel Geld oder einem Produktionsstudio – an einer eigenen Welt versuchen.

In „Hazbin Hotel“ etwa geht es in ein verlassenes Hotel in der Hölle, in „The Amazing Digital Circus“ folgen wir Protagonistin Pomni in ein Videospiel in einer Zirkusästhetik, aus dem es schier kein Entkommen gibt. Die Serie „House on the Outlands“, bestehend aus sechs Clips, umfasst insgesamt nur sechs Minuten, ist aber als Webprojekt so aufwendig produziert, dass man das beim Schauen gerne mal vergisst.

2. Die Community von Animationsserien

Die Community der Indie-Animation ist auf Youtube besonders lebhaft. Ständig gibt es neue Diskussionen, Umfragen oder Fanart. Besonders beliebte Serien wie „The Amazing Digital Circus“ haben Fanprojekte mit Millionen von Aufrufen. Fans kreieren Alternative Universen (sogenannte AUs), welche die Wartezeit zu neuen Folgen überbrücken sollen. Motivationsbooster für eigene Projekte sind auch die Produzierende der Indie-Animationsserien, die auf ihren Kanälen oft Behind-the-Scenes-Momente teilen. 

3. Die Philosophie hinter Animationsserien

In den bunten Episoden wird es oft auch tiefgründig. Etwa in „The Amazing Digital Circus“. Ist es gut, dass wir heutzutage meist ein Handy dabeihaben? Oder zerstören die kleinen Computer in der Hosentasche unser soziales Miteinander? Und wie verändert Technik eigentlich unser Gehirn? All diesen Fragen geht „The Amazing Digital Circus“ nach. Dabei bleiben klare Antwort häufig bewusst aus: Was gut und was schlecht ist, müssen die Zuschauenden selbst entscheiden.

4. Sympathische Figuren

Was wäre eine Serie ohne eine sympathische Hauptfigur? Mitfiebern, mitfühlen, mitleiden: Um die einzelnen Figuren aus den Animationsserien haben sich mittlerweile richtige Fanlager gebildet. Das Besondere an den Figuren: Den Serienschöpfenden sind keine Grenzen gesetzt. Von dem typischen Cal-Arts-Design, was man aus Serien wie „Willkommen in Gravity Falls“ oder „The Amazing World of Gumball“ kennt, hin zu Dämonen, Furries und magischen Wesen wie in „Helluva Boss“ oder „Far-Fetched“ – eine Figur zum Identifizieren findet hier fast jeder.

5. Kostenlos und unabhängig

Der letzte Grund, weshalb die Projekte von so vielen Leuten angeschaut werden, ist simpel: Sie sind kostenlos auf Youtube verfügbar. Hier können sich unabhängige Kreative einen Namen machen und junge Menschen mit ihrer Leidenschaft für Animationen inspirieren.

Von Mona-Mari Becker


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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