Menschenhandel und Missbrauch: Das sind die Vorwürfe gegen Rapper Diddy
Der US-amerikanische Rapper Sean „Diddy“ Combs steht vor Gericht. Nachdem seine Exfreundin im November 2023 eine Klage wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn eingereicht hatte, melden sich nun immer mehr Personen zu Wort und erheben Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, Menschenhandels und organisierter Kriminalität.
Diddy, der mit bürgerlichem Namen Sean John Combs heißt und in den 90er-Jahren als Rapper Bekanntheit erlangte, ist vor Kurzem festgenommen worden. Zuvor hatte seine Exfreundin Cassie Ventura ihn des sexuellen Missbrauchs bezichtigt und von körperlicher und emotionaler Gewalt im Verlauf ihrer Beziehung berichtet, die von 2007 bis 2018 andauerte.
Zwar wurde die Klage innerhalb eines Tages beigelegt, seitdem haben sich jedoch neun weitere Frauen, darunter Liza Gardner und Joi Dickerson-Neal, sowie zwei Männer gegen Combs ausgesprochen. Sie erhoben eine Vielzahl von Anschuldigungen, die von sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung, nicht einvernehmlicher Pornografie bis hin zu Menschenhandel für sexuelle Ausbeutung reichen. Ein anonymes Opfer, das in der Anklage nur als Jane Doe bezeichnet wird, berichtet davon, mit 17 von Detroit nach New York verschleppt und dort gemeinsam von Combs, seinem langzeitigen Freund Harve Pierre und einem Unbekannten vergewaltigt worden zu sein. Combs streitet jegliche Vorwürfe ab.
Zahlreiche Anklagepunkte gegen Diddy
„Ich habe stillschweigend dabei zugesehen, wie Menschen versucht haben, meinen Charakter zu diffamieren, meinen Ruf und mein Erbe zu zerstören“, sagte Combs im Dezember. „Gegen mich wurden abscheuliche Anschuldigungen von Personen erhoben, die auf einen schnellen Gewinn aus sind, aber lasst mich eines absolut klarstellen: Ich habe keine der schrecklichen Taten begangen, die mir vorgeworfen werden.“
Nach zwei Hausdurchsuchungen im März dieses Jahres wurde Combs am 16. September in einem Hotel in Manhattan festgenommen. Laut „New York Times“ bleibt er bis zu seinem Gerichtsprozess ohne Kaution im Metropolitan Detention Center in Brooklyn, New York, in Untersuchungshaft.
„Freak Off“: Wilde Sexpartys rücken Prominente ins Rampenlicht
Besondere Aufmerksamkeit erhielt Combs‘ Anklage durch die von ihm veranstalteten „Freak Off“-Partys, die als „ausführliche und inszenierte sexuelle Darbietungen“ beschrieben werden. Laut Anklage hätten die Partys regelmäßig stattgefunden, oft mehrere Tage gedauert und Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen involviert, die durch etwaige Substanzen gefügsam gemacht worden seien. Combs soll die „Freak Offs“ außerdem gefilmt haben, um die Opfer mit den Videoaufnahmen erpressen zu können.
Ein Drogendealer, der Combs für eine seiner „Freak Off“-Partys Kokain verkauft haben soll, berichtet der „New York Post“ von den Sexpartys in den Hamptons und schwulen Rappern im Ketaminrausch. „Man sah zwei Leute, von denen man nie gedacht hätte, dass sie etwas miteinander haben würden – Rapper –, das hat mich schockiert“, sagte der Dealer der „Post“. Eine Vielzahl von Menschen, darunter „eine Mischung aus [weiblichen Rapperinnen] und Prostituierten“, sei bereits bei seiner Ankunft auf Ketamin und GHB gewesen, auch als Liquid Ecstasy bekannt.
Nachdem auch Producer Rodner „Lil Rod“ Jones zu Beginn des Jahres Klage gegen Diddy eingereicht hatte, wurde eine Namensliste prominenter Persönlichkeiten veröffentlicht, die Diddy nahegestanden und seine Partys besucht haben sollen – darunter Usher, Oscar-Gewinner Cuba Gooding Jr. und Ashton Kutcher. Jetzt spekuliert das Internet, welche Stars noch an seinen „Freak Off“-Sessions teilgenommen haben könnten – und wer dabei Opfer und wer Täter war.
Kesha ändert Lyrics ihres Songs „Tik Tok“
Im August erklärte die Popsängerin Kesha, sie wolle die Lyrics aus dem bekannten Popsong „Tik Tok“ ändern. In der Originalversion des Songs singt Kesha „Wake up in the morning feeling like P. Diddy“, was so viel bedeutet wie „Ich wache morgens auf und fühle mich wie P. Diddy“. Bereits auf dem Coachella-Festival im April ersetzte Kesha den Songtext kurzfristig und änderte den viel zitierten Vers zu „Wake up in the morning like fuck P. Diddy“, zu Deutsch: „Ich wache morgens und denke ‚Scheiß auf P. Diddy’“. In einem X-Post (ehemals Twitter) kündigte Kesha anschließend an, sie wolle die Lyrics nun permanent ändern und den Song erneut aufnehmen.
TiK ToK was the first single that I put into this world that had my voice AND my name credited!!!! I remember making it fun and happy because that’s how I felt and wanted others to feel. What I’m so proud of is that’s how this song STILL makes me feel, through it all, and those… pic.twitter.com/Ewz6CBMGFH
— kesha (@KeshaRose) August 7, 2024
Von Kleopatra Kuhn
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