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Mehr über Depressionen lernen: Neues Programm für Jugendliche und Lehrkräfte

Mehr über Depressionen lernen: Neues Programm für Jugendliche und Lehrkräfte
Foto: Anthony Tran/Unsplash

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat ein kostenloses Programm für Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräfte ins Leben gerufen, das spielerisch über Depressionen aufklären soll.


Etwa sechs Prozent aller Jugendlichen sind an Depressionen erkrankt. Depressionen gehören damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter. Dennoch brauche das Thema deutlich mehr Bewusstsein und ein unterstützendes Umfeld, findet die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Jüngst hat die Stiftung daher unter deutsche-depressionshilfe.de ein E-Learning ins Leben gerufen, das das Bewusstsein für psychische Gesundheit stärken und praktische Unterstützung für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bieten soll.

Denn nur zu oft würden Symptome wie Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und Antriebslosigkeit als normale Aspekte des Heranwachsens fehlinterpretiert, erklärt die Stiftung in einer Pressemitteilung. Doch Depression sei eine ernstzunehmende Erkrankung, die den Alltag und das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigt, denn beispielsweise schlafen Betroffene schlechter oder können die Hoffnung ganz verlieren – was im schlimmsten Fall zu Suizid führen kann. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes sterben jährlich etwa 500 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren in Deutschland durch Suizid. Daher sei es entscheidend, dass Depression in Schulen mehr thematisiert werde.

Kostenloses E-Learning für Jugendliche

Informative Texte, Quizze, anschauliche Grafiken und Erfahrungsberichte in Form von Videos von Betroffenen: Jugendliche ab 13 Jahren können durch das kostenlose E-Learning spielerisch mehr über Depressionen erfahren und auch lernen, welche Anzeichen einer Depression es gibt, wo man für sich oder andere Hilfe suchen kann und wie sie Menschen mit psychischen Belastungen unterstützen können. In einem PDF werden beispielsweise Erste-Hilfe-Anlaufstellen aufgelistet, wie die Nummer gegen Kummer oder die Telefonseelsorge. Über das E-Learning können Schülerinnen und Schüler auch Tipps erhalten, wie sie ihre eigene psychische Gesundheit stärken können.

Solltest du Suizidgedanken haben oder dich durch dieses Thema getriggert fühlen, dann sprich mit jemandem darüber oder wende dich an die Telefonseelsorge unter 0800 1110111 oder 0800 1110222.

Depressionen: Online-Fortbildung für Lehrkräfte

Für Lehrkräfte, die mit als erste Veränderungen bei Schülerinnen und Schülern bemerken, gibt es ab sofort eine kostenlose Online-Fortbildung, die grundlegendes Wissen über Depression sowie einen sicheren Umgang mit möglicherweise an Depression erkrankten Jugendlichen, Mobbing, Sucht und Suizidalität vermitteln soll. Der Kurs dauert rund 90 Minuten.

Der Jugendbeirat der Stiftung Deutsche Depressionshilfe hat zudem eine Petition ins Leben gerufen, die bewirken soll, dass das Thema Depression auch in die Lehrpläne kommt. Die Petition fordert, dass die Aufklärung über Depression nicht nur ein freiwilliges Engagement in der Freizeit von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern bleibt, sondern fest im Lehrplan von weiterführenden Schulen verankert wird.

Von Josefine Battermann


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