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„Longlegs“ mit Nicolas Cage: Wie gut ist der neue Horror-Thriller?

„Longlegs“ mit Nicolas Cage: Wie gut ist der neue Horror-Thriller?
Foto: -/DCM Filmverleih/dpa

Der Kinostart von „Longlegs“ ist ein voller Erfolg. Die Indie-Produktion hat global bereits die 100-Millionen-Dollar-Marke bei den Box-Office-Zahlen geknackt. Doch wie gut und vor allem wie gruselig ist das neue Horror-Erlebnis mit Maika Monroe und Nicolas Cage wirklich?


Im amerikanischen Bundesstaat Oregon treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Die FBI-Agentin Lee Harker wird mit der Verfolgung des mysteriösen „Longlegs“-Killers beauftragt, der in den vergangenen 30 Jahren mehrere Familien ermordet hat. Die einzigen Hinweise sind dabei die Briefe voller okkulter Symbole, die der Killer an den Tatorten hinterlässt. Schnell wird Harker klar, dass übernatürliche und dämonische Kräfte im Spiel sein müssen. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem „Longlegs“ dem FBI immer einen Schritt voraus zu sein scheint und es schon auf die nächsten Opfer abgesehen hat.

„Longlegs“: Herausragende Atmosphäre und starke Hauptrollen

Der Film, der am 8. August in den deutschen Kinos startete, überzeugt insbesondere durch die düstere und bedrückende Atmosphäre, die konstant durch die visuelle und soundtechnische Gestaltung erzeugt wird. Gleich zu Beginn des Films wird beispielsweise mit verschiedenen Bildeinstellungen gespielt: Rückblicke werden in einem ungewohnten und teilweise leicht verschwommenen 4:3-Format gezeigt, bevor in die Gegenwart und damit in das gewohnte Bildformat gewechselt wird. Generell sind die Kameraeinstellungen eine der großen Stärken des Films.

In vielen Ermittlungsszenen wird Agentin Harker in einem Winkel mit wenig Licht inszeniert, wobei etwa eine offene Tür oder ein dunkler Flur im Hintergrund zu sehen sind. Dadurch wird beim Publikum eine ständige Erwartung eines Schreckmoments erzeugt, da „Longlegs“ jederzeit zuschlagen könnte. Die Verzweiflung des FBI, einem nahezu übermächtigen Mörder nicht habhaft zu werden, überträgt sich so auch auf die Zuschauenden. Trotzdem kommt der Film ohne viele billige Jumpscares aus und erzeugt Grusel mehr durch die Atmosphäre und die dadurch entstehende Anspannung beim Publikum.

Großartig sind außerdem die Hauptrollen des Films, wobei die schauspielerischen Leistungen von Nicolas Cage als „Longlegs“ und Maika Monroe als FBI-Agentin Lee Harker besonders hervorzuheben sind. Cage schafft es, dem Publikum beim bloßen Anblick des psychopathischen „Longlegs“ ein schauriges Gefühl zu vermitteln, während Monroe die scharfsinnige Ermittlerin spielt und in dieser Rolle überzeugt.

„Longlegs“ zeigt zum Ende hin kleine Schwächen

Die einzigen Schwächen des Films zeigen sich an einigen Stellen in der Handlung. Nachdem die Ermittlungen sehr schleppend beginnen und sowohl das FBI als auch das Publikum lange im Dunkeln über die Identität von „Longlegs“ tappen, geht in der zweiten Hälfte alles zu schnell. Dadurch wird vor allem das große Finale vorhersehbar, allerdings ist dies nur ein kleiner Abstrich im Hinblick auf das Gesamterlebnis des Films. Auch schwächer geschriebene Stellen werden durch den atmosphärischen Aufbau und die filmische Gestaltung wieder ausgeglichen.

Nichts für schwache Nerven

„Longlegs“ ist ein interessanter Film, welcher es schafft, durch Atmosphäre und audiovisuelle Elemente zu glänzen. Horror- und Thrillerfans, die sich gerne auf paranormale und okkulte Geschichten einlassen, werden an diesem Werk sicherlich Gefallen finden. Für einen modernen Film dieses Genres kommt „Longlegs“ erfrischender Weise ohne viele unnötige Jumpscares aus. Trotzdem zeigt der Film teilweise brutale Szenen und sehr explizite Darstellungen von Blut und Gewalt und ist daher nichts für schwache Nerven.

„Longlegs“ hat eine Laufzeit von 101 Minuten und eine Altersfreigabe von 16 Jahren.

von Philip Jahn


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Über den Autor/die Autorin:

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