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Kommentar: Gus Walzs Tränen – wenn die Republikaner jede Grenze überschreiten

Kommentar: Gus Walzs Tränen – wenn die Republikaner jede Grenze überschreiten
Foto: Jasper Colt

Gus Walz, Sohn des demokratischen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz, brach bei der Rede seines Vaters am Parteitag der Demokraten in Tränen aus. Die Reaktion aus der Ecke der Republikaner und Konservativen sagt alles darüber aus, welche Ziele die Rechten für die USA verfolgen, meint MADS-Autor Tim.


Ein Sohn, der stolz auf seinen Vater ist, bei dessen Rede auf dem demokratischen Parteitag in Tränen ausbricht und „That´s my dad!“ ruft – eigentlich eine schöne Geschichte über die Liebe zwischen Vater und Sohn. Doch im Kontext des US-amerikanischen Wahlkampfs zeigt sie auf, was vor allem bei den Republikanern und Konservativen falsch läuft. Denn: Nachdem die Bilder von Gus Walz im Internet viral gegangen waren, sah sich der Sohn des demokratischen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz Spott und Hass von Anhängerinnen und Anhängern der Republikaner ausgesetzt. Unter anderem heißt es, Gus sei aufgrund seines Verhaltens nicht männlich genug – und diese Behauptung gehört noch zu den harmlosen aus der rechten Ecke. Diese beweist damit mal wieder eindrucksvoll, dass sich die politische Rechte für nichts zu schade ist, um politische Gegner zu beleidigen und in den Dreck zu ziehen.

Nach Shitstorm: Einige Konservative rudern zurück

Nachdem die Republikaner zum Ziel eines massiven Shitstorms geworden sind und einige Nutzende sie darauf hingewiesen hatten, dass Gus Walz unter anderem ADHS und eine Lernschwäche hat, ruderten einige Personen aus dem konservativen Lager zurück und entschuldigten sich. Man habe davon nichts gewusst und hätte niemanden verletzen wollen, heißt es in den Erklärungen. Doch das wirft gleich weitere Aspekte auf, die es eindeutig zu verurteilen gilt: Es ist egal, welche Beeinträchtigungen eine Person hat – vor Stolz über einen Elternteil in Tränen auszubrechen ist nichts Verwerfliches und mindert in keinem Maße die Männlichkeit oder andere Charaktereigenschaften. Doch wie es scheint, haben sich Konservative derart an einem Bild von angeblicher Männlichkeit und Stärke verbissen, dass sie einen weinenden Mann sehen und sich selbst angegriffen fühlen. Und das wirkt aus neutraler Sicht deutlich verweichlichter, als ein Sohn, der Stolz für seinen Vater empfindet.

Wahlkampf der Republikaner: Christliche Werte propagieren – und gleichzeitig mit Füßen treten

Vorfälle wie diese sind im Wahlkampf der USA bei Weitem nichts Neues. Viel eher gehören sie zum täglichen Geschäft der Republikaner um Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der Kamala Harris erst kürzlich als „fucking bitch“ bezeichnete. Vor einigen Jahren machte Trump sich zudem bei einer Rede über einen körperlich beeinträchtigten Reporter lustig und diese Beispiele sind tatsächlich nur eine sehr kleine Spitze eines sehr großen Eisbergs. Und das bei einer Partei, die sich als christlich bezeichnet und diese Werte ständig öffentlich propagiert. Wie es scheint, ist noch niemand in der Republikanischen Partei beim Punkt der Nächstenliebe in der Bibel angekommen.


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