Kein Uni-Start ohne Alkohol? Der Zwang zum Saufen in der Orientierungsphase nervt!
Die Orientierungsphase vor der ersten Uni-Woche ist für viele Erstsemester besonders aufregend. In der O-Phase übertreiben es aber jedes Jahr auch viele Studierende beim Alkohol. Warum das gar nicht sein muss, kommentiert MADS-Autorin Lisa.
Wer sind meine Kommilitoninnen und Kommilitonen? Wie ist der Studiengang aufgebaut? Wo sind die coolsten Clubs, Cafés und Bars der Stadt? Das sind einige der Fragen, die sich viele Erstsemester zu Beginn ihres Studiums stellen. Die Orientierungsphase soll auf all diese Fragen Antworten geben, vor allem dient sie aber dem Socializing: Studierende sollen jede Menge Menschen aus dem eigenen Studiengang kennenlernen.
Trinkspiele als Mittel zum Kennenlernen
Besonders in großen Fächern wie Medizin oder Jura werden zum Kennenlernen oft Trinkspiele genutzt, bei denen Teams gegeneinander antreten – von Bierpong bis hin zur Kleiderkette ist so ziemlich alles dabei. Diese Spiele können jedoch nicht nur Freude bereiten, sondern auch Menschen, die aus privaten oder medizinischen Gründen keinen Alkohol trinken, mächtig unter Druck setzen. Trinkst du nicht, giltst du in deinem Team schnell als Spaßbremse.
Das müsste nicht so sein, denn auch mit weniger oder gar keinem Alkohol kann man eine gute Zeit haben und Leute kennenlernen. Eigentlich ist es doch schöner, sich am nächsten Tag an alles erinnern zu können. Gerade die Erstsemester sind zu Beginn ihrer Uni-Zeit jung und unerfahren, vielen fällt es schwer, zu Alkohol Nein zu sagen, auch wenn sie nicht noch mehr trinken möchten. Und mal ehrlich: Können solche Spiele nicht auch weniger betrunken Spaß machen? Und muss sich jeder bei der Kleiderkette bis auf die Unterwäsche ausziehen, auch wenn die Person das gar nicht will?
Orientierungsphase: Schluss mit unnötigem Gruppenzwang
Erst recht in der O-Phase sollte ein respektvoller Umgang mit anderen im Vordergrund stehen. Denn so wollen wir Studierenden schließlich die Uni selbst erleben: Als einen Ort, an dem die eigene Meinung im Seminar respektiert wird, an dem sich jeder nach seinen Wünschen und Möglichkeiten individuell entfalten und weiterentwickeln kann. Nach der O-Phase schreibt einem auch keiner vor, ob man jetzt in den Schachclub eintreten, beim Studierendentheater mitmachen oder zum Volleyballspielen gehen soll. Auch in der Orientierungsphase ist Gruppenzwang einfach unnötig.
Von Lisa Neumann
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