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HPV: Wie man sich per Impfung vor Krebs schützen kann

HPV: Wie man sich per Impfung vor Krebs schützen kann
Foto: CDC/Unsplash

HPV ist eine Geschlechtskrankheit, vor der man sich selbst mit Kondomen nicht zuverlässig schützen kann. Es gibt allerdings eine Impfung. MADS erklärt, was ihr darüber wissen müsst.


Die Schule und Aufklärungskampagnen wie Liebesleben versuchen, junge Menschen für Geschlechtskrankheiten zu sensibilisieren. Also Erkrankungen, die nur oder vor allem beim Sex übertragen werden. Erreger wie HIV, Chlamydien oder Syphilis sind vielen bekannt. Humane Papillomviren, kurz HPV, dagegen weniger. Dabei handelt es sich um einen Erreger, der sich in den Schleimhäuten von Menschen ansiedelt. Übertragen wird er beim Sex, aber eben auch beim Küssen – über die Mundschleimhäute. 85 bis 90 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HP-Viren.

Was hat HPV mit Krebs zu tun?

Eine Ansteckung mit HPV kann vom Immunsystem abgewehrt werden, die Krankheit heilt aus, und man bemerkt wahrscheinlich nie, dass man einmal infiziert gewesen ist. Manchmal kann HPV Genitalwarzen verursachen. Einige der über 200 bekannten HPV-Arten lösen aber eben auch Krebserkrankungen aus, zum Teil auch Jahre oder Jahrzehnte nach der Ansteckung. Die bekannteste von HPV ausgelöste Erkrankung ist Gebärmutterhalskrebs. Doch nicht nur für Frauen und Personen mit Uterus ist das Virus gefährlich. Auch am Penis oder im Mundraum kann HPV zu Krebs und Krebsgeschwüren führen.

Impfen gegen den Krebs

Das klingt alles sehr beunruhigend, bedenkt man, dass man sich gegen diese Viren nicht umfänglich schützen kann. Selbst Kondome bieten nicht immer Schutz vor den Viren. Aber die gute Nachricht ist: Gegen HP-Viren kann man sich impfen. Zwar schützt die Impfung nicht vor allen Erregern, ist aber der bestmögliche Schutz. Zwei beziehungsweise drei Impfungen braucht es dafür, die im Abstand von wenigen Monaten verabreicht werden. Bis zum 18. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse dabei alle Kosten – unabhängig vom Geschlecht. Viele Krankenkassen übernehmen aber auch nach dem 18. Lebensjahr die Impfkosten, denn auch im Erwachsenenalter bleibt die Impfung sinnvoll.

Die Krankenkasse übernimmt bis zum 18. Lebensjahr alle Kosten der HPV-Impfung. Foto: National Cancer Institute/ Unsplash

Zu wenige Menschen sind immunisiert

2020 waren in Deutschland 54 Prozent der unter-18-jährigen Mädchen und nur acht Prozent der Jungen gegen HPV geimpft. Auch werden Impfserien vorzeitig abgebrochen, also nicht alle der erforderlichen Impftermine wahrgenommen. Jährlich gibt es fast 8000 Fälle von durch HPV verursachten Krebs in Deutschland. Studien aus England und den skandinavischen Ländern konnten jedoch bereits zeigen, dass eine hohe Immunisierungsquote zu Rückgängen bei Krebsfällen führt.

HPV-Impfungen werden auch vom Hausarzt durchgeführt. Wer sich unsicher ist oder über eine Impfung nachdenkt, kann sich auch von seinem Arzt oder seiner Ärztin beraten lassen.


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Über den Autor/die Autorin:

Jennifer Kramer

Jennifer (22) studiert in Hannover Politikwissenschaft. Damit das Studium nicht zu eintönig wird, schreibt sie nebenbei für MADS über alles, was sie bewegt. Besonders gern über Politik, Kultur und Literatur.

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