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„Game of Thrones“: Das große Aufrüsten – So war die erste Folge

„Game of Thrones“: Das große Aufrüsten – So war die erste Folge
Foto: Helen Sloan/HBO via AP

Wiedersehensfreude bei „Game of Thrones“: In der ersten Folge der achten Staffel nimmt Jon Schnee alle möglichen Weggefährten fest in die Arme, Drachen gucken beim Sex erstaunt zu und es gibt wie immer einen Toten. So war die erste Folge der achten Staffel – Achtung Spoiler!


Beim Spiel um den Thron der Sieben Königslande wurde nun endlich eine neue Runde eingeleitet. In der Nacht zum Montag ging die erste Folge der achten Staffel von „ Game of Thrones“ an den Start.

Schon immer wurde gekämpft in den Königslanden – um Macht, um das Überleben, um Land und Titel. Doch nun zieht ein neuer Krieg auf, zwischen Lebenden und Toten. Der große Krieg, wie Jon Snow, ehemaliger Stark-Bastard, ehemaliger Nachtwachen-Kommandant und ebenfalls ehemaliger König des Nordens, seitdem er das Knie vor Drachenmutter Daenerys gebeugt hat, sagt. Und so geht es zum großen Wettrüsten. Die Unbefleckten von Königin Daenerys ziehen in Winterfell ein, die goldene Kompanie liegt vor Westeros. Sogar Königin Cersei, die ja eigentlich nur vorgab, sich an der Seite der Starks dem Krieg im Norden zu stellen, hat sich ein paar hübsche metallene Schulterpolster aufgesetzt. Der Nachtkönig, nicht zu sehen, hinterlässt ebenfalls seine Spuren und rekrutiert auf seinem Weg nach Winterfellsüdlich der Mauer frische Tote für seine Zombie-Streitmacht. So war die erste Folge – jegliches Weiterlesen geschieht auf eigene Gefahr, es hagelt Spoiler.

Das schickste Kostüm

Es kleiden sich jetzt ja alle in festes, dunkles Leder. Wallende, leichte Kleider werden nur noch in den Bordellen von Westeros getragen, die scheinen sowieso der einzige Ort zu sein, an den der Winter noch nicht gelangt ist. Königin Cersei, seit ihrem Gang des Schams durch Westerosmit praktischem Kurzhaarschnitt (braucht morgens auch immer nicht so lang wie diese ellendigen Flechtfrisuren) hat auch Outfit-mäßig aufrüsten lassen. Auf ihre langen lederartigen Kleider ohne Schnickschnack hat sie sich völlig funktionsfreie metallene Schulterpolster setzen lassen. Eine Art sinnfreie Mini-Rüstung. Auch wenn sie nicht im großen Krieg gegen die Toten-Armee kämpfen will, scheint sie sich irgendwie kampfbereit zu machen. Auch ihr Bruder Jaime, im Finale von Staffel sieben kehrte er Westeros und seiner Schwester den Rücken, hat seine Königswachen-Uniform in reisetauglichere und unauffällige Kleidung getauscht. Er trägt wieder Bart, und einen Aragorn-mäßigen Umhang. Wenig spektakulär, demonstriert aber seine Abwendung von Cersei.

Die schönste Szenerie

Jon Schnee und Daenerys Targaryen haben sich auf die Drachen geschwungen, die brauchten halt mal Auslauf, denn sie waren unglücklich und haben, das kennt man ja von Haustieren, wenig gefressen. Nur 18 Ziegen und 11 Schafe. Also muss Mutti mit ihnen Gassi gehen. Und Jon Schnee darf jetzt auch, wo er mit Daenerys rummacht, auf einem Drachen reiten. Es geht hinaus in eine weiß bepuderte Schlucht, vor einem Wasserfall, unberührte Natur, kein Fußspuren im Schnee. Hübsch anzusehen. Bis Jon und Daenerys nun wieder rummachen, die Szene erinnert fast ein bisschen an seine Liebesszene mit dem Wildlings-Mädchen Ygritte, auch sie machten dumme, ungelenke Sprüche vom Gegenseitig-Wärmen im kalten Winter. Nur hier gucken die Drachen interessiert zu und es gibt ein Lob für die CGI-Crew: Sie haben es geschafft, den Digital-Tierchen einen erstaunten, neugierigen Ausdruck in die Schuppen zu setzen.

Die neuste Allianz

Es gibt soweit keine neuen Allianzen – doch gab es eine Reihe freudiger Wiedersehen. Jon Schnee hat gleich ein paar Leute eng an sich gedrückt und dabei lang die Augen geschlossen: Seine Schwester (oder eher Cousine) Arya Stark, und Samuel, seinen dicken Freund. Arya hat auch den Schmied und Bastard von Robert Baratheon, Gendry, freudig angelächelt. Tyrion und Sansa huldigen auf Winterfell höflich einander. „Die meisten haben Sie unterschätzt. Viele davon sind jetzt tot“, sagt Tyrion. Er wird diesen Fehler ganz offensichtlich nicht machen.

Und Theon Graufreud hat mal eben seine Schwester Asha aus den Fängen seines fiesen Onkels Euron befreit. Damit ist eine dritte Königin im Spiel. Sie will sich aber auf die Eisernen Inseln zurückziehen, Theon zieht nach Winterfell, um gegen die Toten zu kämpfen. Und zum Schluss von Folge eins trifft Jaime Lennister auf Bran Stark, eigentlich kein so freudiges Wiedersehen, denn Jaime war es einst, der Bran den Turm auf der Festung Stark herunterschmiss, um die Affäre mit Schwester Cersei zu verheimlichen.

Und Söldner Bronn, eigentlich Kumpel von Jaime, kriegt eine fesche Armbrust, um eben seinem Kumpel im Auftrag von Cersei ein Loch ins Herz zu schießen.

Und die Nordmänner sind alle nicht sonderlich begeistert von Königin Daenerys. Sie muss sich die Treue erst einmal erarbeiten, aber das ist ja ihre Lieblingsdisziplin.

Der Tote der Folge

Keine „Game of Thrones“-Folge ohne Tote. Eigentlich gab es erst einmal einen überraschenden Überlebenden. Der Wildling Tormund, dessen Schicksal nach dem Einbruch der Eismauer durch den Zombie-Drachen im Staffel-7-Finale ungewiss war, schleicht offenbar unversehrt durch eine Festung. Nach dieser kleinen Freude, schließlich ist Schauspieler Kristofer Hivju ein Liebling der Fans, kommt dann doch der nächste Tote um die Ecke. Der kleine Lord Umber, loyal dem Hause Stark, wurde vom Nachtkönig Psychopathen-mäßig nach dem Übefall auf seine Burg an die Wand genagelt. Um ihn eine Spirale aus abgehakten Armen. Und hier zeigt sich schon, dass Tote in Staffel 8 niemals ordentliche Tote sein werden. Denn mit geöffneten, blauen Augen, und immer noch festgenagelt, wacht er wieder auf und will freudig Tormund angreifen. Doch mit der neuesten Waffentechnik, einem flammenden Schwert (ist gleichermaßen lichtspendend wie Zombie-tötend), wird der junge Lord noch einmal tot gestochen. Er kreischt, die Arm-Spirale geht in Flammen auf. Lektion wieder gelernt: So schnell darf man mit einem herumschleichenden Nachtkönig niemanden für tot halten.

Der beste Spruch

Es ist die schlechte Nachricht: Es gibt keine wirklich guten Sprüche. Es gibt erstaunlich viele dumme Sprüche, um genau zu sein. Denn auch wenn es eigentlich in der achten Staffel von „Game of Thrones“ um den Kampf zwischen Lebenden und Toten gehen soll, scheint es auch ein großes Stück um den Geschlechterkampf zu gehen.

Sansa durchschaut im Gespräch mit Tyrion das Spiel von Cersei sofort und sagt zu ihm: „Ich habe Dich für den klügsten aller Männer gehalten“. Offensichtlich ist sie aber klüger als der Klügste selbst.

Graufreud-Widerling Euron, der Cersei heiraten will, bekommt die Königin tatsächlich mit dem Spruch „Das waren nie so ein Mann wie ich“ ins Bett. Allerdings braucht Cersei auch Alibi-Sex, schließlich ist sie wieder schwanger von ihrem Bruder.

Bran Stark aber ist der zuverlässigste Lieferant für die unpassendsten, ungelenksten und trockensten Sprüche. Beim groß erwarteten Kennenlernen von Daenerys und Sansa offenbart er nur, dass sie für Höflichkeiten jetzt keine Zeit hätten. Schließlich habe der Nachtkönig gerade die Mauer durchbrochen und sei auf dem Weg nach Winterfell. Diese klare Warnung erzeugte zwar einen kleinen Schockmoment bei allen beteiligten. Aber danach wurde doch noch wieder ein wenig geredet. Außerdem hockt Bran die ganze Nacht im zugigen Hof von Winterfell herum, um auf „einen alten Freund“ zu warten. Jaime Lennister. Dabei müsste der dreiäugige Rabe doch wissen, dass Jaime erst am Morgen ankommt. Da hätte er auch drinnen warten können.

Der beste Auftritt

Der deutsche Schauspieler Marc Rissmann hat seinen ersten, aber doch unspektakulären Auftritt. Als Kommandant der goldenen Kompanie in Knickerbocker-Hosen schwört er Königin Cersei seine Treue.

Die überraschendste Wende

Für den Zuschauer kommt die Wende wenig überraschend, schließlich ist schon seit Staffel sieben klar, dass Jon Schnee eigentlich gar kein Schnee, gar kein Bastard ist, sondern ein waschechter Prinz. Oder eher König. Als Targaryen-Sohn hat er den größten Anspruch auf den Thron. Nur Jon, der weiß nichts. Sein Kumpel Sam verrät es ihm aber. Jetzt weiß Jon Snow auch endlich, wer er ist. Nun ist abzuwarten, ob er sich gegen Daenerys wenden wird, um Thron und Krone, die er angeblich nie wollte, doch noch zu holen.

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Von Geraldine Oetken/RND


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