
Future Camp für den Nachwuchs

Wie entsteht schneller ein Gemeinschaftsgefühl, als wenn man gemeinsam spannende Dinge erlebt, Aufgaben bewältigt und Spaß zusammen hat? Diese Erfahrung hat man auch bei der Firma Bockholdt gemacht. Seit rund zehn Jahren gibt es deshalb jeden Sommer eine Teambuilding-Maßnahme für die Auszubildenden im 2. Lehrjahr. Vier Tage lang verbringt die Gruppe zusammen. Ziel des Ganzen ist es, die sozialen Kompetenzen zu stärken.
Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
„Die vier Tage gestalten sich aus verschiedenen vorher erstellten Programmpunkten unter der Leitung eines Expertenteams, das viel Erfahrung mit solchen Outdoor-Projekten zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls hat“, erzählt Julia Schuback. Sie ist bei Bockholdt für die Personalentwicklung zuständig. „Die Azubis sollen ihre Kommunikation zueinander stärken, ihr Einfühlungsvermögen verfeinern, ihr Überzeugungsvermögen und Durchsetzstrategien kennenlernen. Im Camp üben sie, logisch zu denken und komplexe Probleme strategisch zu lösen.“
Schon bei der Vorstellung der Teilnehmer geht es locker zu, kleine Spiele dienen einem intensiveren Kennenlernen und sollen die Gruppenfindung fördern. „Letztes Jahr sind wir nach Bäk ins Christophorushaus gefahren“, erzählt Joana Wohlert. Der kleine Ort liegt am Ostufer des Ratzeburger Sees. Perfekt für Outdoor-Erlebnisse.
Jeder braucht den anderen
Dazu gehören kleinere Kooperationsübungen. „Bei einer hatten wir die Aufgabe, auf fünf Kisten eine bestimmte Strecke zurückzulegen – keiner der Gruppe durfte dabei den Boden berühren“, erzählt Wohlert, die inzwischen ihre Ausbildung zur Kauffrau Büromanagement abgeschlossen hat. Gekannt hatte sie bis dahin nur einen Mitazubi. „Die anderen waren aus anderen Niederlassungen“, sagt die 21-Jährige. „Die Aufgaben sollten die Teamfähigkeit fördern und zeigen, dass jeder von uns die anderen braucht, um die Aufgabe zu schaffen. Wenn einer nicht mitgezogen hat, hat es nicht funktioniert.“
Diese Lektion wurde dann in anderen Aktivitäten vertieft. Die Bockholdt-Mitarbeiterin erzählt von einer Leiter aus Baumstämmen, an der bis in sieben, acht Meter Höhe geklettert wurde. „Wir haben uns gegenseitig gesichert.“
Rücksicht nehmen und die Kollegen unterstützen
„Was in diesem Jahr wieder geplant ist, ist ein Niedrigseilparcour“, erzählt Julia Schuback. „Dabei können sie Spaß miteinander haben und die Natur aus einem anderen Winkel kennenlernen. Sie müssen sich auch hier gegenseitig helfen, Herausforderung und Stress bewältigen.“ Das kann Joana Wohlert bestätigen. „Man braucht die anderen, um über die Seile zu kommen. Jeder von uns musste Rücksicht auf die anderen nehmen und die Personen, die hinter einem waren, unterstützen.“
Floßbau und Wettfahrt
Ein Highlight der Aktionstage war und ist das Konstruieren eines Floßes. „Wir wurden in zwei Teams aufgeteilt. Jedes Team hat ein eigenes Gefährt gebaut, um damit über den See zu kommen – möglichst vor der anderen Gruppe“, erinnert sich die junge Frau. Und die Personalentwicklerin ergänzt: „Dieser Programmpunkt verbindet Kreativität und das Streben nach mehr. Die Azubis sind dort eng aufeinander angewiesen, das fordert ruhige Nerven und eine Arbeitsteilung. Sie sollen merken, wie es ist, von anderen abhängig zu sein, aber auch ihre Entscheidungen treffen.“
Abends werden dann die einzelnen Programmpunkte ausgewertet und es ist Zeit für Feedback.
Blick nach vorn
Was wäre ein Future Camp ohne einen Blick nach vorn? Bei der Bockholdt Zukunftswerkstatt sollen sich die Azubis Gedanken um die Zukunft ihres Unternehmens machen. Sie können Visionen und Ideen dazu beitragen, wie Bockholdt in fünf bis zehn Jahren aussehen mag und was sie optimieren würden. Neben vielen weiteren Aktivitäten gibt es bei jedem Camp auch einen Austausch mit der Geschäftsführung.
Die vier Tage in der Natur schaffen ein besonderes Gemeinschaftserlebnis. „Das Camp hat mir gezeigt, wie wichtig Teamarbeit ist und wie einfach Aufgaben werden können, wenn man sie gemeinsam löst“, sagt Joana Wohlert. Auch dieses Jahr fährt eine Gruppe aus 15 bis 20 Azubis wieder in den Naturpark Lauenburgische Seen. Am 17. Juni geht’s los.
Ausbildung bei Bockholdt
Rund 100 Auszubildende lernen bei Bockholdt. Das Unternehmen bildet Gebäudereiniger, Kaufleute für Büromanagement, IT-Kaufleute, Schädlingsbekämpfer und Kaufleute für Marketingkommunikation aus. außerdem bietet die Firma ein duales Studium in BWL und in Wirtschaftsinformatik an.
Nina Gottschalk