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Film-Hit auf Amazon Prime Video: Ist „Saltburn” den Hype wert?

Film-Hit auf Amazon Prime Video: Ist „Saltburn” den Hype wert?
Foto: Chiabella James/Amazon Content Services LLC

„Saltburn” ist viral gegangen – überall sind Edits, Schnipsel des Soundtracks und Poster des Films zu finden. Doch verdient der Film mit Jacob Elordi diesen Trubel überhaupt?


In Deutschland lief der Film gar nicht erst in den Kinos an, sondern startete am 22. Dezember direkt bei Prime Video – die Rede ist von dem Film-Hit „Saltburn”. Mit Jacob Elordi und Barry Keoghan in den Hauptrollen ist der zweite Film von Regisseurin Emerald Fennel fast ebenso kontrovers wie ihr Debüt „Promising Young Woman” – denn was Keoghans Rolle in den rund zwei Stunden tut, sorgte für einiges an Aufregung. Doch steckt mehr als Skandal hinter dem Hype?

„The Secret History” mit ein bisschen „Call Me By Your Name”?

Der Plot des Films ist simpel: Felix (Jacob Elordi) und Oliver (Barry Keoghan) studieren beide Mitte der 2000er am selben College in Oxford. Doch während Felix aus aristokratischen Verhältnissen kommt, ist Olivers Lebensgeschichte eher im ärmlichen Milieu verortet. Die beiden freunden sich an, und der reiche Erbe lädt Oliver dazu ein, den Sommer auf dem Landsitz der Familie – dem titelgebenden Saltburn (übersetzt Salzbrand) – zu verbringen. Hier eskaliert die Lage schnell, und ein Gemisch aus „The Secret History”, „Call Me By Your Name” und „The Talented Mr. Ripley” entsteht.

Cinematografisch gelungen ist der Film definitiv: Fast jedes Standbild wäre vor zehn Jahren auf Tumblr etliche Male rebloggt worden. Der Soundtrack kann ebenfalls mithalten, so ist der Song der letzten Szene („Murder On The Dancefloor” von Sophie Ellis-Bextor) nach Release viral gegangen und bildete für etliche Tiktoks und Reels die Hintergrundmusik. Auch die Schauspielerinnen und Schauspieler glänzen in ihren Rollen, zwei von ihnen erhielten bereits Nominierungen für die Golden Globe Awards 2024: Barry Keoghan und Rosamund Pike.

„Saltburn”: Dramaturgie scheitert

Diese positiven Aspekte können leider die Schwächen des Filmes nicht aufwiegen: So lässt die dramaturgische Konzeption zu wünschen übrig, nach zwei Stunden Spielzeit ist der große Plot Twist am Ende eigentliche keine Überraschung mehr. Dass Oliver nicht ausschließlich ein schüchterner Nerd ist und hinter seiner Fassade mehr steckt, sollte allen Zuschauerinnen und Zuschauern ziemlich schnell klar sein.

In dem Strudel aus Dekadenz und Exzessen fallen genau die Szenen auf, die für die Kontroverse rund um den Film sorgen: Regisseurin Fennel lässt Oliver Sperma aus Badewannenabflüssen lecken, Periodenblut trinken und ein Grab penetrieren. Wirklich verstörend sind diese Sequenzen nicht, eher eklig und abstrus. Es ist nämlich klar, dass sie vor allem für den Schockfaktor eingefügt sind, um einen Skandal auszulösen und Hype zu kreieren. Für das Genre Psychothriller sind viele Charaktere zu cartoonhaft, die Geschichte nicht originell genug.

Insgesamt lohnt es sich dennoch, dem Film eine Chance zu geben. Ob „Saltburn” tatsächlich – wie etliche Tiktok-Nutzer und Zeitungen behaupten – zu den besten Filmen des Jahres gehört, darüber lässt sich streiten. Der Mangel an Substanz spricht jedoch dagegen.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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