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„Emergency! Paging, Dr. Beat, Emergency!“: Wo der virale Tiktok-Song herkommt

„Emergency! Paging, Dr. Beat, Emergency!“: Wo der virale Tiktok-Song herkommt
Foto: Hannes P. Albert/dpa

„Emergency!, Paging, Dr. Beat, Emergency!“, diese Strophen aus dem Lied „Emergency“ gehen vielen nicht mehr aus dem Kopf. Der Song des philippinischen Künstlers DJ Johnrey ist der erste virale Hit des philippinischen EDM-Subgenres Budots. Wie konnte Budots so erfolgreich werden? MADS-Autorin Mona-Mari weiß mehr.


„Emergency“, ein Budots-Stück von dem philippinischen DJ Johnrey geht gerade auf Tiktok viral. Und das gleich auf mehrere Arten. Zu dem nur knapp zwei Minuten langen Stück gibt es Tänze, animierte Memes und vor allem Menschen, die ihre unterschiedlichen Kleidungsstücke zeigen. Der Originalton „EMERGENCY BUDOTS“ des Interpreten hat bereits mehr als 480.000 Einträge auf Tiktok. Dabei wurde der Tanz zunächst mit der Drogenkultur junger Menschen verbunden.

So kam der Disco-Remix „Emergency“ zustande

„Emergency“ besteht aus einem Sample des Liedes „Dr. Beat“ von der kubano-amerikanischen Sängerin Gloria Estefan, die zur Musikgruppe „Miami Sound Machine“ gehört. Das Lied erschien im Jahr 1984. Man pitcht ihre Stimme, fügt eine wackelige, pulsierende elektronische Bassline hinzu, die man mit hohen Tönen untermalt. Dann setzt man das Ganze auf 140 BPM – und fertig ist der süchtigmachende Cocktail „Emergency, Paging, Dr. Beat, Emergency“ – von dem man auf Tiktok offenbar nicht genug bekommen kann. Sogar das „Kamala HQ“ macht bei dem Trend mit.

Bekannt wurde Budots so richtig durch den Musikproduzenten und Choreografen Sherwin Tuna. Er war der Erste, der in seinen Songs und Remixen den Budots-Tanz mit Elementen der philippinischen Straße kombinierte. Und er distanziert sich mit seiner Musik von der ursprünglichen Botschaft des Budots. Anders als früher heißt es jetzt: Ja zum Tanzen, Nein zu Drogen. Dies ist ein Hoffnungsschimmer für die philippinische Bevölkerung – gerade in der jetzigen Zeit, während des Drogenkrieges von Präsident Rodrigo Duterte (siehe Deutschlandfunk). In seinen Videos tanzt er oft mit den „Camus Girls“ zusammen. Dies ist eine Initiative, die er ins Leben gerufen hat, um Mädchen aus den Slums vor den Drogen zu schützen (Billboard Philippines). Tuna macht so auf die Drogenprobleme in den philippinischen Slums aufmerksam und gibt den Mädchen eine Möglichkeit, durch das Tanzen dem Alltag zu entfliehen.

Budots bietet auch eine Möglichkeit, die Politik von Rodrigo Duterte, die bereits viele Menschenleben gekostet hat, zu kritisieren. Ein Beispiel wäre das elektronische Musikkollektiv „BuwanBuwan“ auf Soundcloud. Mit Budots-Beats, die unter politische Reden des Präsidenten gelegt wurden, ging der Remix des elektronischen Musikkollektivs 2017 auf den Philippinen viral.

Budots ist ein kulturelles Phänomen aus den Philippinen – und jetzt ist die Musik bereit, den Rest der Welt zu erobern. Sherwin Tuna trat im vergangenen Jahr sogar im Manila Boiler Room auf. Und er sagt im Interview mit Billboard Philippines, dass er sich für alle Budots-DJs auf Mindanao einen ebenso großen Erfolg wünscht, wie er ihn selbst erlebt hat.

von Mona-Mari Becker

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Über den Autor/die Autorin:

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