Ein erster Trailer für „A Minecraft Movie“: Der nächste Werbefilm
Warner hat einen ersten Trailer für einen „Minecraft“-Film herausgebracht. Der Trend, Videospiele und Produkte zu verfilmen, setzt sich also fort. Ein Kommentar.
Jason Momoa hüpft in einer drei Größen zu kleinen pinken Lederjacke durch die rechteckige Welt des Videospiels „Minecraft“. Was nach einem Fiebertraum klingt, ist Teil eines Trailers, den Warner am Donnerstag veröffentlicht hat. Der zugehörige Film trägt den überaus kreativen Namen „A Minecraft Movie“, für den Regisseur Jared Hess sicher lange überlegen musste. Der Trend, Videospiele, Produkte und Spielzeug in Spielfilme zu verwandeln, setzt sich also fort.
Werbefilm mit Jason Momoa und Jack Black: „A Minecraft Movie“
Die CGI-Welt zeigt im Trailer die typische „Minecraft“-Optik: rechteckige Landschaften, pinke Schafe und grelle Farben. Neben Momoas Charakter Garrett stolpern auch noch Henry (Sebastian Eugene Hansen), Natalie (Emma Myers) und Dawn (Danielle Brooks) durch Zufall in das Minecraft-Universum. Die Titelfigur des Videospiels, Steve, tritt in Form von Jack Black auf den quadratischen Rasen. Zumindest der scheint ein kleines Highlight innerhalb des Films zu sein, der in den Youtube-Kommentaren schon jetzt zerrissen wird: „Oh, it looks so much worse than anything I could have imagined“, schreiben User oder „They say that studios put the best parts of a movie in the trailer to get you interested… If that’s the case, god help us all…“.
Tatsächlich: Vielversprechend ist dieser Trailer nicht, weder die Storyline noch die Charaktere noch die Ästhetik sind wirklich überzeugend. Jedoch eines zeigt der Film, der im April 2025 erscheinen soll: Das Phänomen an Filmen, die auf Produkten basieren, ist noch immer nicht vorbei.
Mattel nimmt 125 Millionen Dollar ein
Am prominentesten dafür ist zweifelsfrei Greta Gerwigs „Barbie“. Wie revolutionär die feministische Message des Filmes ist, sei an dieser Stelle dahin gestellt – am Ende des Tages hat Indie-Regisseurin und -Schauspielerin Gerwig dennoch 114 Minuten Film einem Mattel-Produkt gewidmet. Auch wenn Mattel selbst parodiert wird, hat das Unternehmen im Jahr 2023 durch den Film rund 125 Millionen Dollar eingenommen.
Keineswegs war der Film über die blonde, superschlanke Puppe ein Einzelfall. Weitere Produktionen über Hot-Wheels-Autos und Polly-Pocket-Figuren sollen folgen – und dann ist „Barbie“ nur der erste in einer Reihe an Filmen, die schlussendlich dem Kommerz dienen. Dieses spätkapitalistische Phänomen nutzt die Kunstform des Films zu Zwecken von Marketing und Konsum, jetzt dient nicht nur die Werbung vor dem Kinofilm den Verkaufszahlen.
„A Minecraft Movie“: Dauerwerbung verkauft als Spielfilm
Dazu gehören noch viel mehr Filme: „Sonic The Hedgehog“, „Super Mario Bros“, „The Lego Movie“ und so weiter und so fort. Natürlich ist das Konzept per se nicht neu. Die „Transformers“-Reihe, die 2007 begann, basiert auf dem Hasbro-Spielzeug. Und auch Angelina Jolie verkörpert schon 2001 in „Lara Croft: Tomb Raider“ eine Videospielfigur. Doch hier wirken die Vorlagen in ersten Linie als Inspiration, während inzwischen ein Unternehmen nach dem anderen das Potenzial in der Mischform aus Unterhaltung und Werbung sieht. Dauerwerbung verkauft als Spielfilm scheint die neueste Masche zu sein.
Das ist inzwischen auch kein Geheimnis mehr, und offenbar haben Zuschauende schon jetzt keine Lust mehr auf dieses Genre. Gerade Gamingfans sind vom Green-Screen-Spektakel namens „A Minecraft Movie“ nicht zu begeistern. Ein Ende scheint bei all den Ankündigungen dennoch noch nicht in Sicht.
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