Deutsch-französischer Freundschaftspass: Mal wieder streiken die Server
60.000 Jugendliche können von Juli bis Dezember 2023 sieben Tage kostenlos mit dem Zug durch Frankreich reisen – viele junge Leute haben sich auf den deutsch-französischen Freundschaftspass gefreut. Zu viele, wie es scheint. Etliche scheiterten am Server der Website.
Deutschland und Frankreich spendieren jungen Erwachsenen insgesamt 60.000 Bahntickets, um die deutsch-französische Freundschaft zu stärken. Das Ticket gilt einen Monat lang für den Nah- und Fernverkehr des Nachbarlandes, das Angebot richtet sich an 18- bis 27-Jährige. Montagmorgen startete die Registrierung für den deutsch-französischen Freundschaftspass – jedoch nicht ohne Probleme.
Nach dem Prinzip „First come first serve“ sollen die Tickets an die Interessierten gelangen. Laut verschiedener Social-Media-Posts stürzen die Server auf der angelegten Website allerdings sofort bei Freischaltung zusammen. Einige berichten sogar, dass schon um 9:59 Uhr nichts mehr ging.
Kostenloses Ticket: Der deutsch-französische Freundschaftspass
Die DB und Eurail, die laut Verkehrsministerium für die Verwaltung der Internetseite verantwortlich sind, können das Problem auch in den Minuten danach nicht lösen. Die Server sind offensichtlich down. Es folgt stundenlange Verwirrung. Sind alle Tickets schon weg? Hatten andere mehr Glück? Erste Eindrücke von Twitter und Instagram legen nahe, dass fast niemand Zugriff auf die Seite hatte. Nur vereinzelt kommentieren User, dass sie im Registrierungsprozess weitergekommen sind.
Um kurz nach 12 Uhr lädt die Seite wieder. Wenn man auf das Formular zur Registrierung zugreifen will, bleibt aber nicht viel Zeit zur Freude. Es erscheint die Meldung: „Der deutsch-französische Pass ist Opfer seines Erfolgs geworden.“ Zu viele Anfragen, zu schwacher Server. Die Verantwortlichen versprechen, die Seite wieder freizuschalten, sobald alle eingegangenen Anträge bearbeitet wurden.
Schlechte Nachricht: Alle Plätze verteilt
Die ernüchternde Nachricht folgt dann kurz nach 15 Uhr: „Alle Plätze wurden verteilt!“, heißt es auf der Website. Für etliche Interessierte endet ein stundenlanges Warten mit diesem Update. Betroffene lassen ihrem Frust darüber bei Twitter und Instagram freien Lauf. „Als hätte die Regierung über Corona die Jugend nicht schon genug verstimmt, verbockt ihr das Jugendticket grandios“, schreibt eine Userin.
Schon vor drei Monaten hatten Jugendliche Geduld beweisen müssen, sofern sie die 200-Euro-Energiepauschale beantragen wollten. Auch bei diesem Verfahren waren die Server zusammengebrochen.
Von Jasper Bennink
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