Deshalb lohnt sich die Busfahrt in den Urlaub
Etwa 2,69 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß werden alleine durch die Emissionen der Luftfahrt verursacht – ein guter Grund in den Bus statt in den Flieger zu steigen. Doch MADS-Autorin Sarah sieht noch weitere Vorteile in der gemütlichen Busfahrt.
15 Stunden im stickigen Bus oder entspannte eineinhalb Stunden im Flieger? „Klare Sache“, dachte ich im vergangenen Jahr, als ich meinen Besuch bei italienischen Freunden in Mailand plante. Ich fahre Bus.
Nein, ich bin kein Öko-Fanatiker. Zwar spielte der Verbrauch von CO2-Emissionen eine, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle bei meiner Entscheidung. Doch hinzu kommt: Es kann so viel schöner sein, in der Bahn, im Bus oder im Mietauto die Landschaft draußen vor dem Fenster vorbeifliegen zu sehen statt stumpf auf weiße Wolken zu blicken. Natürlich würde niemand auf die Idee kommen, per Schiff nach Australien oder in die USA zu reisen. Doch wer zumindest innerhalb von Europa auf dem Boden bleibt, bekommt ein ganz anderes Gefühl fürs Reisen. Das fand schon der englische Autor Gilbert Chesterton, der schrieb: „Der Reisende sieht Dinge, die ihm unterwegs begegnen, der Tourist sieht das, was er sich vorgenommen hat zu sehen.“
Als ich mit dem Bus erst durch Deutschland, dann am Bodensee entlang und durch die Alpen fuhr, hatte ich 15 Stunden Zeit, die Landschaft zu bewundern – und zu beobachten, wie sie sich verändert. Natürlich können 15 Stunden auch ewig dauern. Aber so bekam ich ein Gefühl für die Distanz, ich kam ins Reisefieber, die Vorfreude auf Mailand wuchs – was ich alles nicht gespürt hätte, wenn ich stumpf in den Flieger gestiegen und 90 Minuten und 960 Kilometer später wieder rausgestolpert wäre. So begannen die Reise und neue Eindrücke bereits in Hannover vor meiner Haustür und nicht erst nach der typischen Flughafen-Hektik in Mailands Zentrum. Oder, um es mit einem Sprichwort aus Finnland zu sagen: „Wer reist im Flug, der wird nicht klug.“