Darum mag ich das Schulfach „Service as Action“
Für Sophia Arjomand steht an der Internationalen Schule in Hannover (ISHR) auch das Schulfach „Service as Action“ auf dem Stundenplan. Zum Glück – findet die 15-Jährige.
An der ISHR lernen Kinder und Jugendliche ganz unterschiedlicher Nationalitäten gemeinsam. Der Unterricht findet deshalb auf Englisch statt. Ich selbst bin dreisprachig aufgewachsen – mit Deutsch, Englisch und Farsi. Dazu lerne ich jetzt noch Spanisch als Fremdsprache.
An der ISHR gibt es das Primary Years Programme (PYP), Middle Years Programme (MYP) und das Diploma Program (DP). Die SchülerInnen graduieren mit dem International Baccalaureate (IB) statt mit dem deutschen Abitur. Wer im Ausland studieren möchte, hat es damit oft leichter, denn dieser Abschluss ist in vielen Ländern anerkannt.
Gutes tun und Verantwortung zeigen
Ein wichtiger Bestandteil des IBs ist das Schulfach „Service as Action“ (SA), also „Dienstleistung als Aktion“. Es soll dazu ermutigen, sich unvoreingenommen und hilfsbereit gegenüber anderen zu verhalten und sich um seine Mitmenschen zu sorgen. Ziel ist es, Gutes zu tun und sich der Gesellschaft und auch der Umwelt gegenüber verantwortungsbewusst zu verhalten. Das im Unterricht Erlernte setzen die SchülerInnen dann oft praktisch um.
Dabei soll sich das Engagement von der sechsten bis zur zwölften Klasse stetig steigern. Manche Aktionen macht man allein, andere finden jahrgangsübergreifend mit Unterstützung der Lehrkräfte statt.
Ich persönlich kann auf viele kleinere und auch größere Aktionen im Rahmen von SA zurückblicken. Und ich habe mich nach jeder guten Tat sehr glücklich und zufrieden gefühlt. Die meisten Aktionen erfordern keine lange Planung, sind effektiv und machen auch noch Spaß. Zum Beispiel diese hier:
- Kuchenbasare (Bake Sales) – in der Schule Kuchen verkaufen und das eingenommene Geld spenden
- Kleiderspenden: Einfach ein paar alte Kartons zum Sammeln in der Schule aufstellen, zuvor mit Plakaten über die Aktion informieren und sagen, was genau gebraucht wird
- Müll sammeln und entsorgen: Gut für die Umwelt, gut fürs Gewissen
Bei größeren Projekten ist es sinnvoll, sie in einer Gruppe zu planen. Hierfür gibt es “Action in Motion” (AIM), also “Aktion in Bewegung”. Das ist ein Zusammenschluss von freiwilligen SchülerInnen an der ISHR, die unter Anleitung einer Lehrkraft viele jahrgangsübergreifende Projekte planen und umsetzen. Meist sind das Wohltätigkeitsprojekte, manchmal geht es auch einfach darum, auf bestimmte Themen aufmerksam zu machen.
Brainstormen im Team
Ich bin seit drei Jahren Teil dieser Gruppe und finde sie toll! Die Teamarbeit und das Brainstormen mit Mitschülern macht sehr viel Spaß. Jeder darf seine Ideen einbringen und kreativ sein. Und als Gruppe kann man häufig mehr erreichen als alleine.
Manchmal sind es auch einfach nur Kleinigkeiten, die anderen eine Freude bereiten. Am Valentinstag haben wir zum Beispiel die Schränke der SchülerInnen mit gebastelten Papierherzen dekoriert und damit viele zum Lächeln gebracht. Besonders stolz bin ich auf ein Projekt, bei dem wir Rucksäcke und Schreibwaren für Kinder aus armen Familien gesammelt haben.
Ich finde, jede Schule würde von einem Konzept wie „Service as Action“ profitieren, da es nicht nur die Welt zu einem besseren Ort, sondern auch jeden einzelnen Schüler zu einem besseren Menschen macht.
Von Sophia Arjomand
Toller Artikel! Und tolles Programm 🙂 Es sollte auch an anderen Schulen eingeführt werden. Das wäre ein Gewinn für alle.
Cooles system! 🙂