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„Alan Wake 2: The Lake House“: Kurzweiliges Horror-DLC ohne spannenden Twist

„Alan Wake 2: The Lake House“: Kurzweiliges Horror-DLC ohne spannenden Twist
Foto: x/alanwake

„The Lake House“ ist das zweite DLC, das für das Game „Alan Wake 2“ erschienen ist. Doch trotz einiger innovativer Aspekte und guter Horror-Momente leidet vor allem die Story des DLCs und kann Erwartungen nicht erfüllen, meint MADS-Autorin Josefine.


Das Videospiel „Alan Wake 2“ setzt die Geschichte um den Bestsellerautor Alan Wake fort, dessen Horrorgeschichten durch eine übernatürliche Macht zum Leben erweckt werden. Im ersten Teil mussten Spielende das „Dunkel“ verbannen – und zwar unter den Cauldron Lake, der außerhalb der Kleinstadt Bright Falls liegt. Dorthin verschwand allerdings auch Wake. Im zweiten Teil schafft er es nun zurück – doch mit ihm auch das Dunkel.

Bereits im Juni wurde das erste DLC, „Night Springs“, veröffentlicht, das Spielende mit in die fiktionale Fernsehsendung „Night Springs“ nimmt. In drei kurzen Episoden schlüpft man in verschiedene Charaktere und wird so gut unterhalten. Doch die Erwartungen an das nun erschienene zweite DLC „The Lake House“ waren bei Fans deutlich größer. Denn: Entwickler Remedy Entertainment versprach bereits zuvor, dass das DLC im Control-Universum – einem weiteren Spiel des Entwicklers, das mit dem Alan-Wake-Universum verknüpft ist – spielen soll und damit die Spiele weiter miteinander verknüpfen soll. So richtig funktioniert hat das aber nicht.

„The Lake House“: Darum geht es

Gute vier Stunden lang übernimmt man die Rolle der FBC(Federal Bureau of Control)-Agentin Kieran Estevez, die man bereits im Hauptspiel kurz kennengelernt hat. Sie betritt das Lake House, das ebenfalls im Hauptspiel auftauchte, in das man aber nicht hineinkonnte.

Die Story des DLC ist schnell erklärt: Das Lake House ist eine FBC-Einrichtung, in der, wie gefühlt in allen anderen FBC-Einrichtungen auch, ein Experiment aus dem Ruder gelaufen ist. Man erfährt, dass zwei Wissenschaftler ein paar Künstler wortwörtlich versklavten und Maschinen trainieren wollten, deren Kunst nachzuahmen. Doch aufgrund der Nähe zum Cauldron Lake verwandelt sich die Kunst in schreckliche Monster, die es zu bekämpfen gilt.

Der Horror passt, das Setting ist auf Dauer langweilig

Insgesamt ist die Horroratmosphäre stimmig und einige Jumpscares sowie die grotesken Kunst-Monster lassen das Herz vor allem zu Anfang schneller schlagen. Auch die Rätsel und manche Feinde, die nur mit einer bestimmten Waffe getötet werden können, machen das DLC innovativ, denn beides kam so bisher weder im Hauptspiel noch im ersten DLC vor. Zudem fühlt man sich wirklich, als wäre man in der Welt von Control gelandet, denn merkwürdige wissenschaftliche Maschinen und große Büroräume sind Hauptbestandteil jenes Spiels.

Das führt allerdings zu einem Knackpunkt: Denn schon nach einer Stunde verlieren die immer gleich aussehenden Büroräume und Gänge des FBC-Gebäudes ihren Charme, und das Spiel wirkt eintönig. Vor allem im Vergleich zum Hauptspiel, aber auch zum ersten DLC, fehlen die Comedy-Anteile, die ein typisches „Alan Wake“-Spiel eigentlich ausmachen. Lediglich wenn man sich die dutzenden Dokumente, die überall herumliegen, durchliest, wird man das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Doch das ständige Lesen reißt einen wiederum aus der Horrorstimmung.

Kurzweiliges Abenteuer mit deutlich mehr Potenzial

Mit „The Lake House“ setzt Remedy Entertainment die „Alan Wake“-Reihe, in der es irgendwie immer um gequälte Künstler geht, fort. Das DLC ist ein kurzweiliges Abenteuer, das zwar Spaß macht und auch die klare Botschaft mit sich bringt, dass KI keine Künstler ersetzen kann.

Dennoch hätte die Story deutlich mehr Potenzial gehabt. Beispielsweise hätte man das DLC mehr mit dem ersten Teil verknüpfen können, in dem es immerhin auch um ein Haus am See ging. Oder man hätte deutlich mehr mit der Kunst spielen können: Beispielsweise hätten die Gemälde auch Szenen aus „Control“ oder auch aus „Control 2“, das bereits in der Entwicklung ist, zeigen können, um die Universen noch deutlicher miteinander zu verknüpfen.

Das „The Lake House“-DLC ist für PC, PlayStation 5 und Xbox Series S und X erhältlich. Das Hauptspiel wird benötigt.

Von Josefine Battermann


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Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

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