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Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“: Was man gegen Lebensmittelverschwendung tun kann

Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“: Was man gegen Lebensmittelverschwendung tun kann
Foto: Dan Cristian Pădureț/Unsplash

Vom 29. September bis 6. Oktober findet deutschlandweit wieder die Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“ gegen Lebensmittelverschwendung statt. MADS erklärt euch, was die Woche bewirken soll und was man selbst tun kann.


Lebensmittel mehr wertschätzen und vor allem weniger wegschmeißen: Das ist das erklärte Ziel der bundesweiten Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“. Diese organisiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zusammen mit allen Bundesländern und weiteren Partnerinnen und Partnern jährlich, um mehr Aufmerksamkeit für das Thema Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Die Woche findet in diesem Jahr vom 29. September bis 6. Oktober statt und hält jede Menge Aktionen bereit.

Ob in Schulen, Vereinen, Kitas, im digitalen Raum oder auch durch Restaurants oder den Einzelhandel: Deutschlandweit gibt es Dutzende Aktionen, an denen man teilnehmen kann. Eine Übersicht zu den verschiedenen Aktionen – wie Workshops, Schulprojekten, Kochkursen, Infoständen, Quizzen und vielem mehr – findet man auf der offiziellen Internetseite der Aktionswoche.

Lebensmittelverschwendung: 11 Millionen Tonnen pro Jahr

Hintergrund der Aktionswoche, die es seit 2012 gibt, sind die Millionen Tonnen an Lebensmitteln, die jährlich weggeschmissen werden. Laut Dehoga-Bundesverband sind das in Deutschland mittlerweile elf Millionen Tonnen pro Jahr – und sechseinhalb Tonnen davon allein in Privathaushalten. Deutsche Bürgerinnen und Bürger werfen demnach im Jahr etwa 79 Kilogramm pro Person an Lebensmitteln weg. Dazu gehören neben übrig gebliebenen Speiseresten allerdings auch nicht essbare Lebensmittel, wie Kaffeesatz oder Nussschalen.

Die diesjährige Aktionswoche dreht sich um Tipps und Tricks rund um das Planen von Einkäufen, das Lagern von Lebensmitteln und die Resteverwertung. Dabei geht es vor allem um Fragen wie „Worauf kommt es bei einer guten Planung für einen Einkauf an?“ und „Wie gelingen restefreie und leckere Gerichte?“. Ein paar Tipps und Tricks zum Thema Lebensmittelverschwendung stellt euch MADS vor:

Einkäufe besser planen

Am häufigsten werden Lebensmittel weggeschmissen, da man sie beispielsweise im Kühlschrank vergessen hat oder man einfach zu viel gekauft hat. Das kann jedoch durch eine gute Planung vor dem Einkaufen vermieden werden. So sollte man vor dem Einkaufen schauen, welche Lebensmittel man noch im Vorratsregal liegen hat, und sich konkret überlegen, was man die nächsten Tage essen möchte und welche Mengen man für die Rezepte braucht.

Wer spontan kauft, kauft meistens doppelt – und auch wer hungrig einkauft, kauft oft zu viel ein. Ein Einkaufszettel hilft dabei, den Überblick zu bewahren.

Lebensmittel richtig lagern

Durch die richtige Lagerung von Lebensmitteln kann oft vermieden werden, dass diese schimmeln und weggeschmissen werden müssen. So sollte man beispielsweise auf die Kühltemperatur des Kühlschranks achten und sie optimal einstellen, am besten auf 7 Grad.

Doch nicht alle Lebensmittel müssen im Kühlschrank aufbewahrt werden, beispielsweise Zitrusfrüchte. Kiwi und Feige halten sich allerdings länger, wenn sie kalt gelagert werden. Gleiches gilt für heimisches Obst wie Heidelbeeren oder Kirschen oder auch die meisten Gemüsesorten. Wer die Haltbarkeit von Gurken und Tomaten verlängern möchte, sollte auch diese im Kühlschrank lagern. Dadurch verlieren sie allerdings ein wenig ihres Aromas.

Brot sollte am besten in einem Brotkasten bei Raumtemperatur gelagert werden. Wer kein ganzes Brot sofort essen möchte oder kann, kann Teile davon auch einfrieren. Einzelne Scheiben können ganz leicht mit einem Toaster aufgetaut werden.

Extra Tipp: Kartoffeln und Zwiebeln sollten kühl und dunkel, allerdings nicht nebeneinander gelagert werden, da die Kartoffeln so schneller keimen und die Zwiebeln schneller faulen.

Restliche Lebensmittel verwerten

Die „Zu gut für die Tonne“-App gibt hilfreiche Tipps, was man mit Lebensmittelresten noch kochen kann. Dabei kann man auch auswählen, ob man beispielsweise glutenfrei, vegan oder auch laktosefrei kochen möchte. Neben vielen einfachen Rezepten finden sich dort auch Haltbarkeitstipps und Ratschläge rund um die richtige Lagerung von Lebensmitteln.

Eine weitere App, die in eine ähnliche Richtung geht, ist „Restegourmet“. Auch hier kann man seine Lebensmittelreste eintragen und sich anschließend verschiedene Rezepte anschauen. Dabei kann man zudem entscheiden, ob man noch Zutaten dazu kaufen möchte oder nicht.

Neben den beiden Apps gibt es aber auch viele einfache Tipps, wie Lebensmittel noch verarbeiten werden können. Aus altem Brot kann man beispielsweise Croûtons oder Paniermehl herstellen. Gemüsereste können zu Pfannkuchen oder kleinen Puffern weiterverarbeitet werden. Obst, das schon länger in der Küche liegt, eignet sich noch perfekt für Smoothies. Aus braunen Bananen kann man Bananenbrot zubereiten oder sie einfrieren, dann pürieren und so ein Eis daraus herstellen.

Aus vielen Resten kann man zudem leckere Reis- oder Gemüsepfannen kochen oder auch Fleischreste in einem bunten Pfannengericht verwenden. Besonders bei Hackfleisch sollte allerdings ganz genau darauf geachtet werden, ob es wirklich noch für den Verzehr geeignet ist. Aus bereits gekochten Kartoffeln können am nächsten Tag noch Bratkartoffeln oder ein Kartoffelauflauf hergestellt werden. Viele gekochte Gerichte kann man auch in kleinen Behältern oder Gefäßen einfrieren und später essen.

Die Verbraucherzentrale hat zudem eine übersichtliche Aufstellung aufgestellt, in der zahlreiche Lebensmittel von A bis Z aufgelistet sind und was man aus ihnen machen kann. Dazu gibt es Dutzende Rezepte, die einfach zu kochen sind.

Lebensmittelverschwendung: Die Sache mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum

Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, sollte man die Lebensmittel nicht einfach wegwerfen, sondern sie zunächst genauer anschauen, daran riechen oder sie auch probieren. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet lediglich, dass die Lebensmittel mindestens bis zu diesem bestimmten Datum haltbar sind. Viele Lebensmittel sind also auch darüber hinaus noch genießbar. Nur bei leicht verderblichen Produkten, wie Fisch oder Fleisch, sollte das aufgedruckte Datum genauer beachtet werden.

Die Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“ ist Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung des BMEL, die zurzeit weiterentwickelt wird. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland, sowohl in Privathaushalten als auch in der Produktion und Industrie, zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren.

Von Josefine Battermann


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Über den Autor/die Autorin:

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