„A Family Affair“: Wattpad goes Hollywood – Wenn der Filmstar deine Mutter datet
Der Cast von „A Family Affair“ verspricht großes Kino. Doch der Film entpuppt sich eher als überdrehte Familienkomödie denn als authentische Romanze – perfekt für einen entspannten Filmabend, wenn man keine hohen Ansprüche stellt.
Nicole Kidman, Zac Efron, Joey King. Auf den ersten Blick verspricht diese Starbesetzung großes Kino bei „A Family Affair“. Und auch die Streamer klicken den Film wie verrückt, „A Family Affair“ ist nach zwei Wochen Laufzeit noch immer in den Netflix-Filmcharts. An „Beverly Hills Cop Axel F“ kommt die Rom-Com allerdings noch nicht vorbei und auch die IMDb Bewertungen enttäuschen.
Ursprünglich unter dem Skripttitel „A Motherf*&#er of a Lovestory“ bekannt, gibt der Titel „A Family Affair“ bereits preis, worum es geht: Eine komplizierte Familienaffäre, im Zentrum steht die Mutter.
Humorvolles Aufeinandertreffen vieler Zufälle
Viele Menschen würden Zac Efron vermutlich gerne als Überraschungsgast in ihrem Zuhause willkommen heißen. Anders ist das in „A Family Affair“ bei der 24-jährigen Zara (Joey King). Sie trifft den von Efron gespielten Filmstar Christian Cole im Bett ihrer verwitweten Mutter an, die von Nicole Kidman gespielt wird. Und dabei hatte Zara kurz zuvor den Assistenzjob bei ihm gekündigt, um sich nicht länger von ihm ausnutzen zu lassen. Aber was tut man, wenn sein Ex-Boss und seine Mutter sich offenbar ineinander verlieben?
Einen Film mit Realitätsnähe ist „A Family Affair“ nicht. Weder das Verhältnis von Brooke und Zara, noch die Beziehung des Stars mit der Mutter seiner Assistentin scheinen einen ästhetischen Zweck zu erfüllen. Zusammen passt optisch irgendwie gar nichts. Wie in „Kissing Booth“ oder „Baywatch“ liegt den Produzenten wahrscheinlich weniger etwas an einer authentischen Romanze als an einem humorvollen Aufeinandertreffen vieler Zufälle, die die Zuschauer aus der Komfortzone locken soll, gepaart mit einem Star-Cast.
Kein Film für die Watchlist
In dem Podcast „Write On“ von Final Draft auf YouTube kommt die Autorin des Skripts zu Wort. Carrie Solomon erzählt, die Story wäre in bestimmter Weise eine Art Therapie für sie. „I should probably send my therapist a Netflix QR code to go check out the movie“, gibt sie lachend zu. Autobiografische Züge, wie zum Beispiel die Assistenzkarriere von Zara, sind in der Story wiederzufinden. Inwiefern ihr Chef allerdings in Beziehung zu ihrer Mutter stand, erklärt Solomon nicht.
Für einen gemütlichen Filmabend nach einem anstrengenden Tag ist „A Family Affair“ eine geeignete Rom-Com. Erwartet man allerdings eine tragisch-romantische Liebesgeschichte, ist der Film nichts für die Watchlist und man sollte lieber auf einen guten alten Klassiker zurückgreifen. Auf TikTok zeigen Behind-The-Scences-Videos, wie Joey King ihr schauspielerisches Talent an einem Türrahmen demonstriert. In den Clips wirkt die Starbesetzung durchaus sympathisch.
Von Helena Bothe
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