„People’s Champion“ von Käärijä: Finnischer Rap mit Ohrwurmpotenzial
Finnischer Rap, Metal, Electro und Schlager in einem: So könnte man den einzigartigen Musikstil von Käärijä beschreiben. 2023 trat er für Finnland beim ESC an, jetzt hat er sein zweites Album rausgebracht. Das schafft einen Ohrwurm nach dem nächsten, auch wenn man kein Finnisch versteht, meint MADS-Autorin Josefine.
Käärijä, mit bürgerlichem Namen Jere Pöyhönen, ist ein finnischer Rapper und Sänger, der 2023 Finnland beim Eurovision Song Contest vertrat. Mit seinem Song „Cha Cha Cha“ landete er auf Platz zwei. Im Publikumsvoting erhielt er allerdings mit Abstand die meisten Stimmen. Seitdem geht seine Musiklaufbahn europaweit durch die Decke. Jüngst hat er nun sein zweites Album „People’s Champion“ herausgebracht – und vereint darauf erneut finnischen Rap mit Metal-, Electro- und Schlagerelementen.
Mit 35 Minuten ist das neue Album nicht besonders lang, sorgt aber durch Käärijäs einzigartigen Musikstil wieder für richtig gute Stimmung – so wie man es von dem Finnen kennt.
ESC-Song „Cha Cha Cha“ mit auf dem Album
Auf dem Album befindet sich nicht nur „Cha Cha Cha“, das bei Spotify mittlerweile mehr als 150 Millionen Aufrufe verzeichnet, sondern auch „Ruoska“, das er zusammen mit der in Finnland bekannten Sängerin Erika Vikman singt.
Neben den vorab ausgekoppelten Songs kommen nun noch fünf neue Lieder hinzu, wobei Käärijä den titelgebenden Song „People‘s Champion“ schon während seiner zweiten EU-Tour spielte, die bis Ende Oktober ging. Der Refrain des Liedes geht sofort in den Kopf.
„Bananas“ ist wieder ein typischer Käärijä-Song. Viel EDM, viele E-Gitarren und vor dem Refrain wird es noch mal etwas ruhiger, bevor es richtig losgeht. „Takavoltii“ kommt dagegen etwas ruhiger daher.
Käärijä und sein Gefühlsleben
„Autiomaa“ ist dagegen mal was ganz anderes. Der Song ist deutlich sinnlicher, und man lernt Käärijäs Gefühlsleben kennen – ganz im Gegensatz zu seinen anderen Lyrics, die oftmals von Alkohol, Sex oder Glücksspiel handeln und eigentlich keinen Mehrwert besitzen. In „Autiomaa“ singt Käärijä allerdings davon, dass er sich verloren hat, oft leer fühlt und dass seine Gedanken ihm manchmal Kopfschmerzen bereiten. Der Song klingt melancholisch, und auch das Musikvideo ist ähnlich atmosphärisch gestaltet. Besonders schön: „Skit“, eine Art Interlude, in dem nur gesprochen wird, leitet stimmungsvoll in „Autiomaa“ ein.
Fast schon wie ein Schock wirkt dann der nächste Song, „Sex = Money“. Der ist aber zugleich der beste Song des Albums: E-Gitarren, harte Beats, zu denen man den Kopf mitschwingen möchte, und ein schneller Rhythmus, der zum Tanzen einlädt. Vor allem der Refrain ist ein Ohrwurm, der einem einfach nicht mehr aus dem Kopf geht.
Alles in allem ist „People’s Champion“ ein starkes Album, auch wenn manche Songs nicht so im Kopf bleiben wie andere. Trotzdem zeigt das Album ganz wunderbar, wie vielfältig und einzigartig Käärijäs Musikstil ist. Reinhören lohnt sich – auch wenn man kein Wort Finnisch versteht.
Von Josefine Battermann
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