„Gründungs-Stipendium Games“: Für Spiele-Entwicklung soll es acht Millionen Euro geben
Mit acht Millionen Euro möchte das Bundeswirtschaftsministerium bestehende und angehende deutsche Spiele-Entwicklerinnen und Entwickler unterstützen. MADS erklärt, wie diese an das Geld kommen und wie sonst noch die Gaming-Industrie in Deutschland unterstützt wird.
Im Juli 2024 wurde das eigenständige Games-Referat des Bundeswirtschaftsministeriums abgeschafft und in das neue Referat „Kultur- und Kreativwirtschaft/Games“ integriert. Daraufhin war unklar, was mit dem 33 Millionen Euro schweren Förderbudget, das für Computerspiele im Haushalt der Kulturstaatsministerin Claudia Roth für 2024 bereits eingeplant worden ist, passieren wird. Wird das Geld überhaupt noch an deutsche, angehende Entwicklerstudios vergeben oder einfach überjährig zur Verfügung gestellt?
Eineinhalb Jahre Geld für Spiele-Entwicklung
Eine Anfrage des Magazins „Games Wirtschaft“ hat nun ergeben, dass es schon demnächst bis zu acht Millionen Euro für bestehende und angehende Spiele-Entwicklerinnen und Entwickler geben soll. Seit dem 28. Oktober – und bis zum 17. November – können sich Interessierte für das sogenannte neue „Gründungs-Stipendium Games“ bewerben. Sollte man den Zuschlag erhalten, stünden jeder Person 2750 Euro im Monat – und das ganze eineinhalb Jahre lang – zur Verfügung. Eine Jury wird maximal 130 Gründerinnen und Gründer auswählen, die dann insgesamt 49.500 Euro erhalten sollen.
Wer Fragen zum Bewerbungsverfahren, dem Stipendium sowie zum inhaltlichen Programm haben sollte, kann an einem Webinar teilnehmen, das am 5. November um 16 Uhr stattfindet. Alle weiteren Informationen dazu gibt es unter www.games-stipendium.de.
Damit ist nun klar, wofür die ersten Gelder des Förderpaketes vergeben werden, das Ende 2023 zur „Stärkung der Entwicklung und Produktion von Computerspielen in Deutschland“ seitens des Bundestages in den Haushalt eingestellt wurde. In den acht Millionen Euro seien allerdings auch Personal- und Verwaltungskosten für Konzeption und Durchführung der Workshops und Coachings enthalten, die begleitend zum Förderprogramm von der verbandseigene Stiftung Digitale Spielekultur organisiert werden.
Restliches Geld fließt in Games-Förderrichtlinie
Die restlichen 25 Millionen Euro des Förderpaketes sollen nicht für das Gründungs-Stipendium, sondern für die geplante Games-Förderrichtlinie eingesetzt werden. Die genaue Höhe sei allerdings abhängig vom Bedarf des Stipendium-Programms und vom derzeit diskutierten Bundeshaushalt 2025, erklärt eine Sprecherin der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien auf Nachfrage von „Games Wirtschaft“.
Grundsätzlich möchte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz rund 50 Millionen Euro in die „Förderung der Computerspiele-Entwicklung auf Bundesebene“ stecken. Dazu gehört nicht nur die Games-Förderung, sondern auch die 1,5 Millionen Euro teure Ausrichtung des Deutschen Computerspielpreis, der jedes Jahr im Frühjahr in Berlin verliehen wird. Von dem Geld werden zudem bereits laufende Projekte bezahlt, beispielsweise „Anno 117: Pax Romana“ von Ubisoft Mainz.
Von Josefine Battermann
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