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„Was wir im Stillen fühlten“: Brittainy Cherrys neuer Roman hat ein Problem

„Was wir im Stillen fühlten“: Brittainy Cherrys neuer Roman hat ein Problem
Foto: Amanda Evans Photography

Die ideale Herbstlektüre: Autorin Brittainy Cherry überzeugt in ihrem neuen Roman „Was wir im Stillen fühlten“ wieder einmal mit großen Emotionen und kreiert das charmante Städtchen Honey Creek. Der Auftakt der Problems-Trilogie hat jedoch ein Problem, meint MADS-Autorin Chantal.


„Ein Glimmer ist das Gegenteil von einem Trigger. Also die winzigen Augenblicke im Leben, die einfach so unerwartet schön und still sind und einen Menschen mit einem wohligen, wundervollen Schaudern erfüllen statt mit Anspannung und Angst.“ Diese „Glimmer“, von denen Protagonistin Yara in Brittainy Cherrys neuem Roman „Was wir im Stillen fühlten“ spricht, ziehen sich durch das ganze Buch und legen sich wohlig warm um die herbstliche Lektüre. Als gefeierte „Königin der Emotionen“ macht die Autorin ihrem Ruf wieder einmal alle Ehre.

Das charmante Städtchen Honey Creek

Eine Kleinstadt und ihre Tücken: Cherry kreiert das charmante Städtchen Honey Creek. An einem Ort, an dem sich alle kennen, herrscht neben Hilfsbereitschaft und familiärem Flair ein gewisser Unmut – der geht zumindest von Polizeichef Cole aus. Denn der unsympathische Nebencharakter ist auch Ex-Ehemann der Protagonistin Yara.

Als der attraktive Alex sein Restaurant gegenüber Yaras Geschäft eröffnet und auch noch ein Stockwerk über ihr einzieht, können beide kaum leugnen, dass zwischen den Fetzen auch Funken fliegen. Um ihren Ex Cole final loszuwerden, schlägt Yara eine Fake-Beziehung zwischen ihr und Alex vor.

Dabei entsteht eine Geschichte, die perfekt in den Herbst passt: gemütlich, knisternd und gleichzeitig aufwühlend. Sätze, die sich Yara teilweise von ihren Mitmenschen in Honey Creek anhören muss, rütteln das Leseerlebnis auf, bringen aber gleichzeitig eine gewisse Spannung rein. Wie viel Macht von einem Polizeichef ausgeht, bekommt vor allem Alex zu spüren. Cole missbraucht seine Stellung in dem Ort, und Autorin Cherry räumt nur unzureichend mit dem Umstand auf. Es entsteht der Eindruck, man müsste sich die Hilfe der Polizei erst verdienen, wenn man in Not gerät – das ist problematisch und ernüchtert die Lektüre.

„Was wir im Stillen fühlten“: Fortsetzungen stehen schon fest

„Was wir im Stillen fühlten“ ist der Auftakt der Problems-Trilogie. Der zweite Teil „Was wir verloren glaubten“ erscheint am 31. Januar 2025. Ein Veröffentlichungsdatum für das Finale steht auch schon fest: „Was wir leise hofften“ veröffentlicht der Lyx Verlag am 27. Juli 2025. Hoffentlich setzt die Autorin sich darin kritischer mit dem Thema Machtmissbrauch in der Polizei auseinander.


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Über den Autor/die Autorin:

Chantal Moll

Chantal (27) ist als freie Journalistin in Bremen und Hannover unterwegs. Für MADS beschäftigt sie sich am liebsten mit queeren Themen und dem aktuellen Geschehen. Ansonsten steckt sie ihre Nase gerne in Bücher und rezensiert das Gelesene direkt für uns.

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