
„Wenn sie wüsste“ und „Sie kann dich hören“: Packende Thriller mit Plot-Twists

Ein hübsches Hausmädchen, die verbitterte Ehefrau und ihr attraktiver Ehemann: Wer zu wissen glaubt, was jetzt kommt, irrt sich. Denn Autorin Freida McFadden weiß, wie man mit vielen unerwarteten Wendungen und originellem Plot überrascht. „Wenn Sie wüsste“ ist der Auftakt der Thriller-Reihe und wird mit „Sie kann dich hören“ fortgesetzt. Am 13. November erscheint der dritte Teil. Warum bislang allerdings nur der erste Band auf ganzer Linie überzeugt, erklärt MADS-Autorin Tara.
Millie ist verzweifelt auf der Suche nach einem Job, was sich aufgrund ihrer Vergangenheit als ziemlich schwierig erweist. Denn Millies Leben verlief bisher nicht wie das typische Leben einer Anfang-20-Jährigen. Als sie die Zusage für einen Job als Kindermädchen in einer amerikanischen Familie bekommt, kann sie ihr Glück kaum fassen. Nachdem sie in das Haus der Familie einzieht, muss sie allerdings schnell feststellen, dass der Schein der perfekten Familie trügt: Die Tochter ist unfreundlich und verzogen, und ihre Arbeitgeberin Nina ein Biest. Einzig Ninas attraktiver Ehemann Andrew schenkt Millie Trost. Die beiden kommen sich schnell näher, und Millie bemerkt, dass in dieser Familie nichts so ist, wie es scheint. Und auch das Zimmer im Dachgeschoss, in dem Millie wohnt, hat einige Geheimnisse zu bieten.

„Wenn sie wüsste“ bietet unerwartete Wendungen und durchgängige Spannung, sodass das Buch nur schwer aus der Hand zu legen ist. Lesende werden von Anfang an mitgerissen, und das Tempo hält sich über die gesamte Geschichte. Die Ideen und Plot-Twist sind originell, und auch erfahrene Thriller- und Krimifans können sich von den plötzlichen Ereignissen überraschen lassen.
Millies spannender Charakter bietet der Geschichte genug Schwung, und auch die anderen Figuren sind mehrdimensional und bieten eine spannende Abwechslung zu den sonst flachen, stereotypischen Charakteren, die man in Romance-Thrillern findet. Der erfrischende, lustige Schreibstil von Freida McFadden rundet den spannenden Plot perfekt ab und sorgt dafür, dass „Wenn Sie wüsste“ auf ganzer Linie überzeugt.
„Sie kann dich hören“: Fortsetzung überzeugt trotz kleiner Kritikpunkte
Der zweite Teil „Sie kann dich hören“ ist im Vergleich zum Vorgänger weniger packend. Millie ist erneut auf Jobsuche und erhält schon bald ein lukratives Angebot: Für eine beträchtliche Summe kann sie für Douglas und seine Frau Wendy als Hausmädchen arbeiten. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass sich Wendy merkwürdig verhält. Sie verlässt kaum ihr Zimmer, und schnell hegt Millie den Verdacht, dass sie in Schwierigkeiten steckt. Sie ist sich sicher, dass sie etwas unternehmen muss, doch dabei begibt sie sich selbst in große Gefahr. Millie möchte nicht dieselben Fehler machen wie bei ihrer letzten Anstellung als Hausmädchen. Doch ihr ist nicht bewusst, dass dieser Job in keinerlei Weise mit ihrem letzten vergleichbar ist.
Zweite Teile haben es immer schwerer, denn die Erwartungen nach einem erfolgreichen ersten Teil sind meist hoch. „Sie kann dich hören“ kann nur teilweise mit dem ersten mithalten: Erneut überzeugt der Thriller mit einem schnellen Plot und einfachen Schreibstil, sodass die Seiten nur so verfliegen. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da permanent neue Ereignisse auftreten und oftmals Cliffhanger die Kapitel beenden. Ein paar Schwächen gibt es aber auch: Millie handelt gerade in Bezug auf ihre Liebesbeziehung nicht wirklich nachvollziehbar und unreflektiert. Millies Charakter macht durch die Handlung auch nicht wirklich eine Entwicklung durch.

Dennoch lenken diese Kritikpunkte nicht allzu sehr von der spannenden Handlung und dem hohen Unterhaltungsfaktor des Buches ab. Es werden außerdem wichtige Probleme wie sexueller Missbrauch und Sexismus in der Polizei passend in die Geschichte integriert. Alles in allem kann somit auch der zweite Band überzeugen und verschafft Lust auf den letzten Teil der Trilogie, der am 13. November erscheint.
Von Tara Yakar
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