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Wahlkampf: Bei Jugendlichen liegt Annalena Baerbock vorn

Wahlkampf: Bei Jugendlichen liegt Annalena Baerbock  vorn
Foto:  kolbert-press/Burghard Schreyer/Imago

Sowohl im TV-Triell als auch im Wahlkampf präsentiert sich Annalena Baerbock respektvoll und kompetent. Punkten kann die Grünen-Kandidatin vor allem bei der jungen Generation. Zu Recht, mein MADS-Autorin Jette (18).


Wer sollte auf Angela Merkel folgen und nach der anstehenden Bundestagswahl das Kanzleramt übernehmen? Auf diese Frage gibt es unterschiedliche Antworten – je nachdem, welche Generation man fragt. Das zeigen auch die Reaktionen auf das zweite TV-Triell der Kanzlerkandidaten und -kandidatin. Zwar gilt SPD-Kandidat Olaf Scholz insgesamt als Gewinner. Nach den Umfragen der ARD fanden ihn 41 Prozent der Befragten am überzeugendsten. Und auch in Befragungen des ZDF liegt Scholz vorne – allerdings nur bei den über 35-Jährigen. 52 Prozent der 18- bis 34-Jährigen meinen dagegen, dass sich Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock am besten geschlagen hat.

Knapp vor Scholz und deutlich vor Laschet

Insgesamt ist Baerbock im Wahlkampf bei Jugendlichen beliebter als die anderen Kandidaten – wenn auch nur knapp. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des RedaktionsNetzwerks Deutschland würden 18 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen die Kandidatin der Grünen direkt zur Kanzlerin wählen. Damit liegt sie drei Prozentpunkt vor SPD-Kandidat Olaf Scholz und acht Prozentpunkte vor Unionskandidat Armin Laschet. Baerbock präsentiert sich insgesamt offen und authentisch. Sie begegnet den Wählerinnen und Wählern respektvoll und gibt konkrete Antworten auf Fragen. 

Zum Ende des Wahlkampfes verlieren Baerbocks Gegenkandidaten dagegen zunehmend die inhaltliche Diskussion aus den Augen. Im Triell versuchte Laschet krampfhaft, die von ihm erwartete „Trendwende“ herbeizuführen, indem er Gegenkandidat Scholz direkt nach der ersten Frage angriff. Laschet ist bei der jüngeren Generation unbeliebt, woran die Videos von Youtuber Rezo nicht ganz unschuldig sein dürften. Schließlich erreicht der Influencer mit seinen Aussagen vor allem Jugendliche. Rezo wirft dem Spitzenpolitiker widersprüchliche Aussagen zur Klimapolitik der CDU und inkompetentes Verhalten, etwa bei seinem Besuch im Hochwassergebiet, vor.

Baerbock steht am ehesten für Zukunftsthemen

In der Fernsehdebatte wird erneut deutlich, was im gesamten Wahlkampf dominiert. Häufig streiten Scholz und Laschet darüber, wer in der vergangenen Jahren in der Regierung welche Fehler gemacht habe. Baerbock hält sich aus diesen Diskussionen zurück und lenkt die Debatte häufig wieder zurück auf die Frage, was in Zukunft besser gemacht werden kann. Sie positioniert sich klar, argumentiert souverän und ruft stets zu Aufbruch und Veränderung auf.

Im Fokus steht bei der Grünen-Politikerin natürlich das Thema Klimaschutz – was bei der jüngeren Generation besonders gut ankommt. Spätestens seit Fridays for Future ist deutlich, dass viele junge Menschen eine starke Veränderung in der Klimapolitik fordern. Das zeigt auch die YouGov-Studie im Auftrag des RedaktionsNetzwerks Deutschland. 53 Prozent der befragten 18- bis 29-Jährigen stufen Umwelt- und Klimaschutz als ein wichtiges gesellschaftliches Thema ein, das Einfluss auf ihre Wahlentscheidung hat.

Von Jette Ihl


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Über den Autor/die Autorin:

Jette Ihl

Jette (19) hat gerade Abitur gemacht und möchte bald Politikwissenschaften studieren, um Journalistin zu werden. Sie malt und tanzt gerne, kann sich aber auch stundenlang über Katzen-Memes totlachen. Für MADS schreibt sie über Politik, Feminismus und alles, was sonst gerade noch so aktuell ist.

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