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Umweltbewusst Grillen: Wie gut ist plastikfreies Geschirr wirklich?

Umweltbewusst Grillen: Wie gut ist plastikfreies Geschirr wirklich?
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Der Sommer rückt näher und mit ihm die Grillsaison. Viele Menschen gehen zum Grillen in den Park und hinterlassen dort ihren Müll: Von dreckigem Einweggeschirr aus Pappe und Plastik bis Servietten und Alufolie. Mittlerweile gibt es mit zahlreiche Wege, Plastikmüll zu vermeiden und trotzdem Spaß beim Grillen zu haben. Hersteller versprechen beispielsweise mit Einweggeschirr aus nachwachsenden Rohstoffen ein umweltschonenderes Grillvergnügen. Doch welche ökologischen Alternativen taugen wirklich etwas?

Ist Einweggeschirr aus Biokunststoff wirklich umweltschonender?

Plastikfreies Einweggeschirr liegt im Trend. Teller und Becher aus Polyactid (PLA) sind optisch von Plastik kaum zu unterscheiden. Dabei sind sie aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Rüben oder Zuckerrohr. Doch so ganz Öko sind diese Biokunststoffe nicht: „Hersteller und Händler, die Bio-Plastik einsetzen, bewerben ihre Produkte häufig als ‚umweltfreundlich’, ‚grün’ oder ‚öko’. Unabhängig vom eingesetzten Rohstoff ist die Herstellung von Kunststoffen sehr ressourcen- und energieintensiv“, schreibt die Deutsche Umwelthilfe in einem Statement.

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Biologisch abbaubar sind Biokunststoffe trotz ihres natürlichen Ausgangsmaterials übrigens nicht: Viele bauen sich sogar ähnlich langsam ab wie konventionelles Plastik. Daher ist die Entsorgung nicht umweltschonender als von Einweggeschirr aus PET: „Indem suggeriert wird, der Kunststoff sei biologisch abbaubar, könnte in Zukunft noch mehr Plastik in der Umwelt entsorgt werden“, warnt die Deutsche Umwelthilfe.

Schadstoffe und Schimmel in plastikfreiem Geschirr

Auch aus Bambus und sogar Laubblättern werden Teller hergestellt. Bekannter ist Geschirr und Besteck aus Palmblättern, Birken- oder Hartholz. Was auf dem ersten Blick nach einer ökologischen Alternative zu Plastik aussieht, kann in Wahrheit aber gesundheitsschädlich sein: Bei einem Test von 20 plastikfreien Einwegtellern und -bechern des Magazins Ökotest im Jahr 2018 schnitt das Geschirr aus Laub am schlechtesten ab. Der Laubteller war mit Schimmelpilzen befallen und enthielt sogar das verbotene Spritzmittel DDT. Mit 7,33 Euro für zehn Stück war es zudem verhältnismäßig teuer.

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Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt zudem vor Bambus-Geschirr: Zwar werben viele Hersteller mit rein nachwachsenden Rohstoffen, jedoch wurden in vielen Geschirrstücken beispielsweise Melamin und Formaldehyd festgestellt. Während Melamin zu Nierenschäden führen kann, wird Formaldehyd als potenziell krebserregend eingestuft, so die Verbraucherzentrale. Auch bei Palmblättern sollten Öko-Bewusste hellhörig werden, da sie in Indien geerntet werden. Wie umweltbewusst ist das schon, wenn die Teller dann nach nur einer Verwendung weggeschmissen werden?

Mehrweggeschirr ist die bessere Plastik-Alternative

So vielversprechend plastikfreies Einweggeschirr sein mag: Das Ergebnis ist eher durchwachsen. Teller und Becher aus nachwachsenden Rohstoffen sind nicht unbedingt umweltfreundlicher und enthalten teilweise sogar Schadstoffe. Die beste Alternative zum Plastikgeschirr sind nach wie vor Porzellanteller und Edelstahlbesteck. Denn die Antwort auf Einweg sollte Mehrweg sein. Das mag zwar schwer zu schleppen sein, vermeidet aber jede Menge Plastikmüll. Der entsteht aber auch durch beispielsweise Servietten. Daher lohnt es sich, auf waschbare und wiederverwendbare Stoffservietten zu setzen. Anstelle von Alufolie eignen sich außerdem Rhabarber- oder Bananenblätter als natürliche Unterlage für das Grillgut. Plastikbecher sollten am besten durch wiederverwendbare Trinkflaschen oder Gläser ersetzt werden.

Von RND/bk


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