So anstrengend war Insas Au-Pair-Jahr in Spanien
Jede Woche stellen wir Jugendliche vor, die im Ausland leben und lernen. Diese Woche erzählt Insa (21) von ihrer Au-pair-Zeit in Spanien.
Drei Monate Spanisch lernen und Tapas essen: So habe ich mir mein Au-pair in La Bersozsa, einem Vorort von Madrid, vorgestellt. Ganz so einfach und idyllisch war es dann doch nicht. Die beiden Jungs waren zwei und fünf Jahre alt und ganz schön frech. Der Erziehungsstil der Eltern war nämlich mehr oder weniger nach dem Motto: „Alles ist erlaubt, solange keiner zu Schaden kommt“. Man hat total gemerkt, dass die beiden zwar schon super selbstständig sind, aber wenn ich ihnen mal was verbieten sollte, war das Geschrei groß. Zwischendurch war ich tatsächlich fast soweit, die Familie zu verlassen um mir eine neue oder etwas anderes zu suchen. Weil ich meine Rolle und meinen Platz in der Familie nicht so richtig gefunden hatte. Es wurde mit der Zeit aber doch immer besser – wir besuchten sogar die Stierfarm der Großeltern in Salamanca.
Mir hat es total geholfen, eigene Hobbys zu finden, um nicht immer in der Familie und mit den Kindern zusammen zu sein. So habe ich meine super nette Spanischlehrerin kennengelernt, die mir als erstes den Imperativ beigebracht hat, damit ich den Kindern auch Mal den ein oder anderen Befehl zu geben konnte. Außerdem habe ich im örtlichen Sportverein einen Kampfsportkurs angefangen. Und mit Begeisterung ein paar Grundlagen in Karate, Jiu-Jitsu und Kickboxen gelernt.
Auch, wenn ich mich am Anfang gar nicht so wohl gefühlt habe, sind mir zum Ende hin, besonders die Kinder sehr ans Herz gewachsen und ich habe viel mitgenommen – zum Beispiel auch einen weiß-gelben Gurt in Karate. Trotzdem wurden aus den drei Monaten Au-pair letztendlich nur zwei. Im letzten Monat habe ich mir die Zeit genommen, von Südspanien über Portugal und Frankreich langsam wieder nach Hause zu reisen. So kam ich doch noch zu meinen Tapas und vor allem ans Meer.
Von Insa Merkel