
Serienfinale: Die letzte Staffel von „Atypical“ läuft bei Netflix

Nach drei erfolgreichen Staffeln zeigt der Streamingdienst Netflix nun den vierten und letzten Teil von „Atypical“. Große Lebensveränderungen, Aufklärung über Autismus und eine „Gender and Sexuality Alliance“ – die letzte Staffel hat einiges zu bieten, meint MADS-Autorin Annika.
Die Netflix-Serie „Atypical“ um den autistischen Jungen Sam und seine Familie geht zu Ende. Gerade ist die vierte und letzte Staffel angelaufen. Sie zeigt, wie sehr sich Sam weiterentwickelt hat. Er kämpft inzwischen weniger mit alltäglichen Situationen, er hat in vergangenen Staffeln die Schule abgeschlossen, eine Freundin gefunden und ein Studium begonnen. Am Anfang der neuen Staffel zieht er von zu Hause aus. In den verbliebenen zehn Folgen tut Sam alles dafür, seinen Kindheitstraum zu erfüllen: eine Reise in die Antarktis. Zwar gibt es bei der Planung einige Rückschläge, doch insgesamt greift die Serie das Thema genauso liebevoll auf wie andere Dinge, die Sam in der Vergangenheit beschäftigten. Die Auflösung kommt ein wenig plötzlich, aber nicht unpassend.
„Atypical“: Die letzte Staffel zeigt die Stärken der Serie
Die Serie gibt auch den weiteren Charakteren ein eigenes Leben mit eigenen Problemen. Niemand bleibt auf der Strecke, alle Handlungsbögen werden sinnvoll abgeschlossen. Die Stärke der Serie liegt in diesem Zusammenspiel. Das funktioniert so gefühlvoll, dass „Atypical“ anders als andere Serien keine neuen Figuren oder verrückten Plots einführen muss, um interessant zu bleiben. Am stärksten hervor stechen die Beziehungen von Sam zu seiner Schwester Casey und seinem besten Freund und Mitbewohner Zahid. Verstärkt wurde in der letzten Staffel außerdem das bereits in der zweiten Staffel aufgegriffene Thema Sexualität und Zugehörigkeit. Caseys feste Freundin Izzie engagiert sich in den neuen Folgen in einer „Gender and Sexuality Alliance“ und setzt sich für eine veränderte Kleiderordnung an ihrer Schule ein.
Besonders schön ist, dass die Serie nicht nur Figuren mit Autismus-Spektrum-Störung geschaffen hat, sondern auch Schauspielerinnen und Schauspieler mit Autismus engagiert. Zwar wird die Hauptrolle Sam von dem neurotypischen Schauspieler Keir Gilchrist verkörpert, doch Sams ebenfalls autistische Freunde werden von Schauspielern gespielt, die dieselbe Neurodiversität aufweisen wie ihre Charaktere. So zeigt die Serie zudem unterschiedliche Arten von Autismus.
Ein würdevolles Serienfinale
Die Serie endet mit großen Lebensveränderungen für alle Charaktere. Die Zukunft jedes einzelnen ist offen und zugleich hoffnungsvoll. Es ist ein würdiges Ende – vor allem Sams Zukunft schlägt einen direkten Bogen zurück zum eröffnenden Monolog in der ersten Folge der ersten Staffel. Der Schluss ist der Serie würdig und bedarf keiner Fortsetzung.
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