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Vom Gymnasium auf die IGS: Darum lohnt sich ein Schulwechsel

Vom Gymnasium auf die IGS: Darum lohnt sich ein Schulwechsel
Foto: Unsplash/ Scott Webb

Neid, Missgunst und Konkurrenzkampf. Von Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt keine Spur. Das war für mich Alltag auf dem Gymnasium.“ MADS-Autorin Isabelle Triechelt erklärt, warum ein Schulwechsel genau das Richtige war:


Von der sechsten bis zur zehnten Klasse besuchte ich das Gymnasium, bis ich dann zur elften Klasse endlich auf eine Integrierte Gesamtschule (IGS) wechseln konnte. Das hatte ich schon lange versucht, weil es so viele Bewerber gab, dauerte es allerding, bis ich zum Bewerbungsgespräch an der IGS eingeladen wurde. In meinem Freundeskreis verbanden viele den Wechsel zur IGS mit Leistungsschwäche. Nach dem Motto: „Du bist zu schlecht fürs Gymnasium? Ab an die IGS mit dir“.

Mobbing und Lästereien: Zeit für den Schulwechsel

In meinem Fall hatte es aber nichts mit zu schlechter Leistung zu tun, denn in der Oberstufe des IGS mache ich mein Abitur, genau so, wie ich es auf dem Gymnasium gemacht hätte. Es lag viel mehr an der Atmosphäre. Meine ehemalige Klasse war nie eine Klasse in der Zusammenhalt oder Gemeinschaftsgefühl eine große Rolle spielten. Mobbing, Lästereien und der tägliche Konkurrenzkampf standen im Vordergrund. Mitschüler wurden bei Lehrern verpetzt und schlechtgeredet – ohne jegliche Hemmungen. 

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Das Gruselige daran war, dass die Lehrer dies auch noch unterstützten und förderten – jedenfalls fühlte es sich so an. Schüler, die anderen Mitschülern in den Rücken fielen, um selbst besonders gut dazustehen, bekamen ein A im Sozialverhalten (also eine gute Note), während Schüler, die sich mit so was zurückhielten, mit einem C abgespeist wurden. Seine eigene Meinung zu äußern, war nicht erwünscht. Intelligenz wurde nur an Noten gemessen– die Persönlichkeit spielte dabei nie eine Rolle. Es wurde sich lautstark über schwächere Schüler lustig gemacht und die Lehrer unterbanden dies nicht. Im Gegenteil: Teilweise waren sie selbst ein Teil davon. 

Neustart an einer anderen Schule

Während meiner Zeit auf dem Gymnasium wechselten mehrere Schüler in meinem Jahrgang die Schule, da sie sich dort nicht wohlfühlten oder sogar gemobbt wurden. Ich war eine davon. Zur elften Klasse wechselte ich auf die IGS und hoffte dort auf einen Neustart und auf eine Schule, an der ich mich endlich wohlfühlen konnte. Lange war ich nicht mehr gerne zur Schule gegangen. An der IGS lernte ich eine komplett andere Welt kennen.

Nach Schulwechsel: Klassengemeinschaft und Engagement

Eine Welt, in der es gute Lehrer-Schüler-Verhältnisse gibt und die Lehrer sich für die Schüler einsetzen. Lehrer, mit denen man sachlich über Probleme reden kann, denen die Klassengemeinschaft am Herzen liegt und bei denen der Unterricht mit Spaß verbunden ist. Unterricht, in dem Bemühungen und Engagement wertgeschätzt werden. Wo es selbstverständlich ist, dass man sich gegenseitig hilft und keine Hasskampagnen gegen Mitschüler gestartet werden. Ein rundum soziales und harmonisches Umfeld, mit einer angenehmen Atmosphäre, sodass man sich wohlfühlt und keine Bauchschmerzen hat, wenn man in die Schule geht.

„Jeden Tag froh über meine Entscheidung“

Nicht jedes Gymnasium trifft natürlich auf meinen Erfahrungen zu und es gibt sicherlich ganz tolle und soziale Schulen. Auf meiner litt ich allerdings. Natürlich gibt es auch an der neuen Schule Lehrer, mit denen man nicht klarkommt, Schüler mit denen man sich nicht versteht und auch mal richtig ätzende Tage, an denen man überhaupt keine Lust mehr auf Schule hat. Auch auf der IGS muss man sich anstrengen, viel lernen und fleißig sein. Aber nur, wenn man sich wohlfühlt, kann man eben auch gute schulische Leistungen bringen. Und ich bin jeden Tag froh über meine Entscheidung, die Schule zu wechseln.

Isabelle Triechelt


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

2 Bemerkungen

  1. Isabel

    Hallo,

    unsere Tochter leidet auf dem Gymnasium stark unter Mobbing. Sie muss auch deswegen psyschologisch betreut werden. Ich würde gerne fragen, auf welche IGS isa_trichelt gegangen ist, da wir ernsthaft daran denken, dass Sie die Schule wechselt.

    Ich würde mich sehr freuen, eine Antwort zu erhalten.

    Vielen Dank im Voraus

    Isabel

    Antworten
  2. Ibrahim

    Hallo liebe Isa

    Vielen Dank für deine Erfahrungen die ich zu 100% nachvollziehen kann und zugleich bei allem genannten der gleichen Meinung wie du bin.
    Viele Menschen leiden unter solch ein System und lassen noch weiter aus Angst das mit sich machen.
    Dein Schritt die Schule zu wechseln in der man sich wohlfühlt ist in solchen Fällen meiner Meinung nach immer der richtige Weg.
    Viel Erfolg auf deinem weiteren Lebensweg.

    Liebe Grüsse

    Ibrahim Hamurcu

    Antworten

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