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Queere Themen im Schulunterricht: Schottland macht es vor

Queere Themen im Schulunterricht: Schottland macht es vor
Foto:  Unsplash/Mercedes Mehling

Queere Themen auf dem Stundenplan: Schottland geht als weltweit erstes Land mit gutem Beispiel voran und integriert fächerübergreifend LGBTQ-Inhalte in den Unterricht. Andere Länder sollten nachziehen, meint MADS-Autorin Chantal.


Es ist ein Schritt, an dem sich alle Länder ein Beispiel nehmen können: Queere Themen stehen ab sofort in Schottland offiziell auf dem Lehrplan. Bereits 2018 plante das Land mit dem Lehrthema – seit dem 20. September klären staatliche Schulen die Schülerinnen und Schüler über queere Themen auf. Dazu gehört vor allem die Geschichte von gleichgeschlechtigen Partnerschaften und Ehen. Alles rund um Diskriminierung, Homo- und Transfeindlichkeit behandeln die Schulen ebenfalls.

Schottland ist dafür bekannt sich für die LGBTQ-Themen stark zu machen. Die Ehe für alle führte das Land im Jahr 2014 ein, in Deutschland folgte der Schritt 2017. Im Vergleich: Die Niederlande machten 2001 als erster Staat die gleichgeschlechtliche Ehe möglich. Weltweit sind es bis heute erst 39 Länder – und damit viel zu wenige. Außerdem ist in vielen Ländern der Welt Homosexualität immer noch strafbar, in einigen steht sie sogar unter Todesstrafe.

Reden schafft Normalität

Umso wichtiger ist es, dass die Aufklärung schon in der Schule beginnt. Denn Bildung trägt wesentlich dazu bei, Vorurteile abzulegen. Normalisierung kann nur dort stattfinden, wo offen gesprochen wird. Gerade wenn es um Themen wie Trans- der Intersexualität geht, wissen viele Erwachsene nicht mal, was dahinter steckt. Wie sollen sie es also bei ihren Kindern thematisieren? Die Aufklärung in der Schule kann außerdem dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche lernen, dass sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht anders als alle anderen sind. Sondern eben nur eines: normal.

In Schottland lernen Kinder und Jugendliche künftig mehr über queere Themen. Foto: Unsplash/CDC

Eine Studie aus dem Jahr 2016 in Schottland ergab, dass 90 Prozent der queeren Schülerinnen und Schüler Homo- oder Transfeindlichkeit erfahren. Dass Schulen nun als öffentliche Institutionen die Aufgabe haben, Kindern und Jugendlichen queere Themen zu vermitteln, setzt ein klares Zeichen gegen Diskriminierung.

Kein eigenes Schulfach in Schottland

Um zur Normalisierung beizutragen, ist allerdings kein eigenes Schulfach in Schottland geplant. Vielmehr werden die LGBTQ-Themen in den Schulalltag integriert. So fahren im Matheunterricht nicht nur Mutter, Vater und Kind in den Urlaub, sondern auch zwei Mütter mit ihren Kindern. Darüber hinaus nehmen Schulfächer wie Geschichte die queeren Themen auf. Bleibt zu hoffen, dass sich das Vorgehen bald in vielen weiteren Staaten durchsetzt.

Von Chantal Moll


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