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Punkband statt Schulchor: Junge Band probt für Battle

Punkband statt Schulchor: Junge Band probt für Battle
Foto:  Beke Zill

Ein Hinterhof im Gewerbegebiet in Timmendorfer Strand. Hinter einer Schuppentür verbirgt sich das Reich von „Generation Television“. Entspannt sitzen Tage Bo Flebbe, Sarah Kunze und Mathis Jürss auf dem Sofa, während ihre Bandkollegen Alex Kiehn und Philipp Kruse im Proberaum eintrudeln. Jeden Mittwoch- und Sonntagabend heißt es für die Band: Musik machen, Spaß haben und Songs einstudieren – und das außerhalb des Klassenzimmers.

Punkrock im Hinterhof statt Klassiker in der Schule

Schulchor? Theorie pauken? Mainstream-Melodien? Das ist nichts für das junge Quintett. Sie spielen Pop und Punkrock, berichten Sängerin Sarah (17), die Gitarristen Mathis (15) und Alex (17), Bassist Philipp sowie Schlagzeuger Tage Bo (16). Und das schon seit 2014, als sich „Generation Television“ gründete. Sarah vom Lübecker Trave-Gymnasium ist noch ganz neu im Team, Tage Bo und Alex sind von Anfang an dabei. Die Schüler vom Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand wollten unbedingt Musik machen, und das am liebsten in der Gemeinschaft. Weil ihnen die klassische Musik der OGT-Bigband jedoch nicht gefiel, kehrten sie ihrer eigenen Schule den Rücken zu und schlossen sich der „School of Rock“ an. „Das funktioniert besser, darauf haben wir richtig Bock“, betont Alex.

Von der Nachmittags-AG zur Deutschland-Tour

„School of Rock“-Projektleiter und Musiker Dennis Lindner unterstützt seit 2008 den Nachwuchs. Zunächst bot der 29-Jährige eine Nachmittags-AG in Schulen an. Für ihn habe es damals keine andere Option gegeben als Musik zu machen, erklärt Lindner seine Motivation, soziales Engagement, die Förderung von Talenten und seine Liebe zur Musik miteinander zu verbinden. Inzwischen gehören vier junge Bands aus Schülern verschiedener Schulen aus der Umgebung der „School of Rock“ an und proben im Timmendorfer Hinterhof.

Dennis Lindner (29) gründete 2008 das Projekt „School of Rock“. Quelle: Beke Zill

Das Band-Battle

Die „School of Rock“ lädt für Freitag, 25. Januar, zum 11. Band-Battle in die Mensa der GGS Strand in Timmendorfer Strand, Poststraße 36 a-c, ein. „Jede Band wird in 13 verschiedenen Kategorien bewertet. So zählen die Planung und die Performance genauso wie die Musik“, erklärt Leiter Dennis Lindner. Die Gruppen sähen das Battle als das Konzert des Jahres. Einlass ist um 20 Uhr, der Eintritt ist kostenlos. Weitere Infos online: www.schoolofrock-online.com

Durch zahlreiche Förderer und einen Monatsbeitrag der Schüler stellt ihnen Lindner professionelle Ausrüstung und den Proberaum zur Verfügung. Außerdem ist er als Ansprechpartner meist bei den Proben dabei. „Sie können spielen, was sie wollen, und bekommen Unterstützung“, sagt der Scharbeutzer. In Schülerbands würden dagegen oft jahrelang die gleichen Songs gespielt. Mathis von der Cesar-Klein-Schule in Ratekau ist froh, dass er sich mit seinen Bandkollegen außerhalb des Klassenzimmers musikalisch austoben kann. „Für uns ist es etwas ganz Besonderes, man geht viel mehr auf“, sagt der 15-Jährige. In Schulbands sei alles immer von vornherein vorgegeben. Die Gruppe steht lieber abends im Proberaum und gibt Konzerte am Wochenende. Das Quintett war mit Lindners Unterstützung auch schon quer durch Deutschland auf Tour, hat vergangenes Jahr eine eigene Single aufgenommen. „Die Freizeit opfert man gerne. Es ist schöner, gemeinsam auf der Bühne zu agieren, als vor sich hin zu klimpern“, sagt Alex. Es sei das Feeling, auf der Bühne zu stehen und Spaß zu haben, ergänzt Tage Bo.

Lampenfieber vor dem Band-Battle

Eine super Show abliefern will die Band auch am Freitag, 25. Januar, wenn der alljährliche Band-Battle der „School of Rock“-Talente ansteht. 30 Minuten lang müssen Sarah, Mathis, Alex, Philipp und Tage Bo mit ihrer Musik die Jury in der Mensa der GGS Strand Europaschule in Timmendorf überzeugen. Deshalb geht’s jetzt vom Sofa zu den Instrumenten, damit am Freitag alles sitzt.

Man sei jedes Mal aufgeregt, gibt Mathis’ Schulkamerad Philipp zu. „Wir geben alles, ganz klar. Es geht aber in erster Linie um den Spaß“, sagt Tage Bo, setzt sich an sein Schlagzeug und trommelt los.

Beke Zill

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