
Martin Sellner: Youtube löscht Konto des Sprechers der Identitären Bewegung

Nachdem vor einigen Tagen schon der Twitter-Account von Martin Sellner gesperrt wurde, zieht jetzt auch Youtube nach und sperrt sein Youtube-Konto. Martin Sellner ist Sprecher der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich.
Youtube hat das Konto des Sprechers der Identitären Bewegung Österreichs gelöscht. Grund dafür sei, dass es „gegen die YouTube-Nutzungsbedingungen verstoße“. Dieser Hinweis erscheint, wenn man Sellners Kanal aufrufen möchte. Sellner ist Sprecher der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreichs, die sich als patriotische Jugendbewegung versteht. Auf seiner Homepage kündigt Sellner an, sich juristisch gegen die Youtube-Sperrung zu wehren.
Konto von Martin Sellner gelöscht: Auch Twitter greift hart durch
Schon vor wenigen Tagen hatte auch Twitter Konten von Mitgliedern der Identitären Bewegung gelöscht, darunter auch Sellners Konto. Im Juni hatte das Berliner Verwaltungsgericht entschieden, dass der Verfassungsschutz die Identitäre Bewegung als „gesichert rechtsextrem“ einstufen darf. Dies hatte der Verfassungsschutz vor einem Jahr getan, weil die Identitäre Bewegung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoße.
Autor Patrick Stegemann recherchiert zu Internethetze und rechten Influencern. An sich würden Plattformen wie Youtube und auch Twitter zu wenig gegen rechte Kanäle tun. Im MADS-Interview erklärt er: „Die Plattformen machen von alleine keine grundlegenden Schritte. Sie tun immer nur etwas, wenn sie politisch dazu gezwungen werden. Ihr Geschäftsinteresse ist, dass die Leute so viel Zeit wie möglich bei ihnen verbringen. Und dafür zeigen sie auch menschen-verachtende Inhalte.“ Wenn die Plattformen doch mal Kanäle löschen, würden Messenger-Apps schnell an Bedeutung gewinnen. „Sie strahlen für die Nutzer sogar eine stärkere Nähe und Emotionalität aus. Hier kommunizieren wir mit unserer Mutti, den Freunden und eben auch mit rechtsextremen Influencern. Es gibt keine Kontrolle dieser Kanäle. Auf Telegram kann man tun, was man möchte.“
Lies das ganze Interview mit Autor Patrick Stegemann: Undercover in digitalen Untergrundnetzwerken: Warum rechte Influencer so gefährlich sind