Lehrer verlässt Grundschule nach 37 Jahren
Dirk Maas geht nach knapp 37 Jahren an der Süseler Grundschule in Rente. Sich auf die Entwicklungen einzustellen, war für den 65-jährigen Lehrer und ehemaligen Süseler Bürgermeister immer spannend.
Eigentlich ist er ausgebildeter Lehrer in den Fächern Mathe und Wirtschaft/Politik. Doch an der Grundschule in Süsel hat sich der 65-Jährige schon früh ganz seiner privaten Leidenschaft, der Musik, gewidmet. So war es bei seiner Verabschiedung ins Rentendasein am Donnerstagabend die Aufführung der von ihm gegründeten Musical-Gruppe, die ihn besonders berührte. „Es war unglaublich“, sagt Dirk Maas und blickt zurück auf 36,5 Jahre an der Grundschule in Süsel mit vielen Veränderungen, Diskussionen und Entwicklungen.
Zunächst in Ahrensbök tätig, „kam ich 1982 hierher“, erklärt der gebürtige Heikendorfer. Schnell fand er ein altes Haus nur 400 Meter von der damaligen Grund- und Hauptschule entfernt, in das der Lehrer mit seiner Frau Brigitte Maas kaufte. Wenn er auf die Anfangszeit seiner Dienstzeit zurückblickt, kommt ihm schnell die Arbeit mit der Musik in den Sinn. „Ich habe den Musikschwerpunkt an der Schule mit aufgebaut“, erzählt Maas voller Stolz. Neben den Fächern Mathe und Wirtschaft/Politik saß er auch am Klavier und sang mit den Kindern. Mitte der 90er Jahre habe er mit den Musicals angefangen, die heute fester Bestandteil der Schule sind.
An den schulischen Veränderungen ist Dirk Maas gewachsen
Schon Anfang der 90er Jahre rückte in Schleswig-Holstein das Thema Integration in den Fokus. In Süsel unterrichtete Dirk Maas als einer der ersten Lehrer im Land Kinder mit besonderen Bedürfnissen und integrierte sie in den normalen Schulalltag. „Süsel war in Sachen Integration federführend“, erinnert er sich. Mitte 2000 startete Maas den jahrgangsübergreifenden Unterricht der ersten und zweiten Klassen, der vom Land inzwischen wieder gekippt ist.
Sowohl Grund- als auch Hauptschüler hat er unterrichtet und auf ihren Weg begleitet. „Man erlebt mit, was man geschafft hat“, erklärt er den Reiz seines Berufs. In den Jahren meisterte er immer neue Herausforderungen. „Unsere Gesellschaft hat sich stark verändert. Sich darauf einzustellen, war für mich das Spannende“, sagt Maas. Auch der Unterricht habe sich verändert. Die Veränderungen haben ihm geholfen, dass der ehemalige Bürgermeister von Süsel sich selbst entwickelt habe und das Neue anzunehmen. „Bis zum letzten Tag bin ich immer gerne zur Schule gegangen.“
Nun muss der zweifache Familienvater und Großvater seine Verabschiedung erst einmal sacken lassen. „Die letzten Tage waren unglaublich“, so Maas. Für die Zukunft habe er wahnsinnig viele Ideen im Kopf. Wandern, Paddeltouren und am Haus arbeiten fallen dem Pensionär spontan ein. „Ich muss jetzt auch mal in mich reinhorchen. Und dann wird es auch etwas Neues geben, was ich noch nie gemacht habe.“
Beke Zill