Lana Del Rey bleibt düster und melancholisch
Gewohnt schwermütig, dafür aber offensiver gesellschaftskritisch: Auf ihrem neuen Album schafft Lana Del Rey ein düsteres Bild von Amerikas Zukunft. So klingt „Normal Fucking Rockwell“.
Nostalgie, der Hang zur Schwermütigkeit und ruhige, wenig aufgeregte Melodien: Auch auf ihrem neuen Album bleibt Lana Del Rey der Melancholie treu. Der Titel des sechsten Albums „Norman Fucking Rockwell“ spielt auf den wegen seiner amerikanisch-patriotischen Illustrationen umstrittenen Künstler an.
Womit Del Rey in den 14 Tracks überrascht, ist die subtile inhaltliche Wende. Während Del Reys Ansichten zu Politik und Feminismus bisher eher unterschwellig zum Ausdruck kamen, ist das sechste Album gesellschaftskritischer. Etwa in „Hope Is a Dangerous Woman“ vergleicht sich Del Rey mit der Schriftstellerin Sylvia Plath – einer Symbolfigur der Frauenbewegung, die sich selbst das Leben nahm.
Unterstützt von Elektroklängen, dezenten Bläsern und Elementen aus Folk, Jazz und Psychedelic Rock erzählt Del Rey die Geschichte Amerikas. So bunt-fröhlich und patriotisch wie die Darstellungen Rockwells fällt ihr musikalisches Urteil über die Staaten aber nicht aus. Schon das Albumcover zeigt Rauchwolken und Flammen im Hintergrund. Statt offensiv politischer Texte schafft Del Rey ein subtiles Gefühl der Bedrohung.
Doch ihr Blick in Amerikas Zukunft ist nicht nur pessimistisch. „Norman Fucking Rockwell“ endet hoffnungsvoll: „Hope is a dangerous thing for a woman like me to have. But I have it. Yeah, I have it “
Von Nina Hoffmann und Otilia-Daniela Holban