
Island beerdigt seinen ersten abgeschmolzenen Gletscher

Konsequenz der Klimakrise: Die Isländer erklären ihren Gletscher Okjökull für tot – und bringen eine offizielle Sterbeurkunde an.
Beerdigung für eine Masse Eis: Island hat am Sonntag offiziell Abschied von seinem Gletscher Okjökull genommen. Mit Gedichten, Schweigen und Ansprachen haben Aktivisten, Regierungsvertreter und andere an den ersten abgeschmolzenen Gletscher auf der Insel im Nordatlantik erinnert. Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir sagte, der Verlust von Gletschereis sei eine Konsequenz der Klimakrise.
Nur noch ein kümmerlicher weißer Fleck ist übrig
Der Geologe Oddur Sigurdsson hatte den Okjökull schon vor zehn Jahren für tot erklärt. Doch erst jetzt brachte er medienwirksam auch eine offizielle Sterbeurkunde zum letzten Wohnsitz des einstigen Eisriesen, von dem nur noch ein kümmerlicher weißer Fleck übrig geblieben ist. Insgesamt kletterten etwa 100 Menschen auf den Vulkan, wo einst der Okjökull thronte. Kinder brachten eine Erinnerungstafel für „OK“ an.
Sigurdsson hat vorhergesagt, dass Island in den nächsten 200 Jahren alle Eismassen verlieren wird.
RND / AP