Indie mit emotionalen Texten: So klingt „Orca“ von Gus Dapperton
Mit 23 Jahren veröffentlicht Indie-Rock–Sänger Gus Dapperton sein zweites Album. „Orca“ ist erwachsener und dunkler als bisher – und ein Lied war auch schon im Soundtrack der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ zu hören.
Gus Dapperton ist ein Gesamtkunstwerk: Sein an die E-Boy-Kultur erinnernder Kleidungsstil fällt auf, seine Musik schreibt und produziert er zum größten Teil selbst und mit 23 Jahren hat er nun bereits sein zweites Album veröffentlicht. „Orca“ bewegt sich im Bereich des Indie-Rock. Die Grundlage der zehn Titel darauf ist meistens die Bass-Gitarre, dazu gibt es Klavier, Schlagzeug und Gitarre, alle eingespielt und nicht vom Computer.
Orca beschäftigt sich mit Gefangenschaft
Die Texte beschäftigen sich mit der Gefangenschaft – auf in Tierparks gefangene Wale bezieht sich auch der Titel des Albums. Selten schweift Gus’ sanfte Stimme in kehligere Töne ab. Diese stimmlichen Ausflüge paart er in Songs wie „Grim“ mit aggressiven Gitarren, was sie im Gesamtwerk deutlich hervorstechen lassen.
„Orca“ zeigt im Vergleich zu früheren Releases – er war bereits im Soundtrack der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ zu hören – eine erwachsenere Seite des Sängers. Die Töne sind dunkler, die Texte beschäftigen sich weniger nur mit Herzschmerz. Was bleibt, sind Metaphern. Trotz Annäherungen an alternativere Genres bleiben die Songs dabei harmlos und eingängig.
Von Annika Eichstädt
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