
Ideen-Expo zeigt Angebote zum Mitmachen
Aktionen, bei denen die Besucher etwas ausprobieren können, sind als sogenannte Mitmach-Exponate bei noch jeder Ideen-Expo Herzstück gewesen. Das wird auch bei der siebten Auflage der Technikschau für junge Menschen so sein, die in sechs Wochen am 15. Juni auf dem Messegelände beginnt. „670 sind geplant, so viele waren es noch nie“, sagt Volker Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der Ideen-Expo. Neun davon hatten Unternehmen und Verbände am Freitag in der Panorama-Loge der HDI-Arena aufgebaut. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann testete sie bei einem Rundgang.
„Ich bin kein guter Handwerker, sagt meine Frau“, gestand Althusmann beim Besuch der Abenteuerwerkstatt der Handwerkskammer. Machte in dem Fall nicht viel, denn erstens stand bei der auf für einen Büromenschen zu bewältigenden Aufgabe, einen speziellen Hocker aus mehreren Holzteilen zusammenzubauen, fachkundiges Hilfspersonal zur Seite. Zweitens waren die Vorarbeiten wie sägen, raspeln und feilen schon erledigt. Der Minister musste nicht selbst zur Stichsäge greifen.
Nackter Golf als Hingucker
Den ersten Hingucker erlebten die Besucher schon vor dem Eingang in Form eines doch sehr nackt wirkenden E-Golfs von VW. Ihm fehlten Verkleidungen, Abdeckungen und wichtige tragende Teile. „Wir wollten Fahrzeugtechnik zeigen, die sonst niemand zu Gesicht bekommt: Kabel, Motoren und ähnliches“, erklärte Lehrling Dustin Pausch, der das Gefährt zusammen mit Kollegen entworfen und gebaut hat. Der entkleidete Golf ist fahrtauglich, darf aber nur zu Schauzwecken und im Werksverkehr in Wolfsburg eingesetzt werden.
Der doch abwechselungsreiche Mittag für Althusmann wurde etwa mit Einblicken ins autonome Fahren bei der Autostadt, einem im Michael-Jackson-Stil hüpfenden Plastikroboter beim Stahlkonzern Salzgitter oder in die Bedeutung der Digitalisierung für die Gesundheitsbranche bei der AOK bereichert. Und dass Maezio ein neues Material ist, belastbar wie Metall aber leicht wie Thermoplast, weiß er nun auch.
Einladung an junge Freitagsdemonstranten
Sinn und Zweck der Ideen-Expo ist bekanntlich nicht die Unterhaltung von Ministern, sondern die Aufgabe, Technikbegeisterung beim Nachwuchs zu wecken und zu bestärken. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Risiko für die Konjunktur in unserem Land“, sagte denn auch Althusmann. Er lud die jungen Freitagsdemonstranten, die auch in Hannover wieder auf die Straße gingen, zum Besuch der Ideen-Expo ein: „Technische Lösungen sind die Voraussetzung dafür, dass wir den Klimawandel in den Griff bekommen“. Das Musikprogramm während der Schau könnte zusätzlichen Anreiz bieten.
Von Bernd Haase