
Eyleen (19) hat auf Lanzarote im Hotel gearbeitet

Hier stellen wir Jugendliche vor, die im Ausland leben und lernen. Diese Woche erzählt Eyleen (19), was sie bei der Arbeit in einem Hotel auf Lanzarote erlebt hat. Für ein halbes Jahr war sie dort Tanzlehrerin und Entertainerin.
Schon als Kind haben mich die jungen Erwachsenen, die in Hotels das Entertainment-Programm für Touristen machen, immer beeindruckt. „Das möchte ich später auch mal machen“, habe ich meinem Vater gesagt. Nach dem Abitur habe ich mir diesen Wunsch erfüllt und für ein halbes Jahr in einem Familienhotel auf Lanzarote gearbeitet. Im Entertainment-Team habe ich Tanzkurse für die Gäste gegeben, das Abendprogramm gestaltet und bin in die Rollen von Maskottchen geschlüpft. Den Job habe ich gemeinsam mit meinem Freund gemacht, weshalb wir auf Lanzarote in einer gemeinsamen Wohnung lebten.


Bühnenshows und Diskussionen über Fußball
Die Wohnung hat uns das Reiseunternehmen gestellt, für das wir gearbeitet haben. Oben drauf bekamen wir ein Gehalt und Verpflegung. Dafür haben wir fünfeinhalb Tage die Woche gearbeitet. Unsere Arbeit im Hotel war sehr abwechslungsreich: Ich habe etwa als Clown gearbeitet und eine Mini-Disco für Kinder angeboten. Am liebsten habe ich den Gästen als Tanzlehrerin Party- und Paartänze oder Hip-Hop beigebracht. Auch die täglichen Bühnenauftritte beim Abend-Entertainment haben mir viel Spaß gemacht – und mein Selbstbewusstsein gesteigert.

Durch die Arbeit im Hotel habe ich Menschen aus ganz verschiedenen Kulturen kennengelernt. Mit einer niederländischen Familie habe ich mich etwa minutenlang über ein Wort kaputtgelacht, das für meine deutschen Ohren einfach witzig klang. Und mit einem schottischen Paar diskutierte ich über Fußball – der Mann meinte: „Dein Englisch ist zwar besser als meins, aber mein Fußballverein ist einfach viel besser als deiner…“
In unserer Freizeit haben mein Freund und ich die wunderschöne Insel Lanzarote erkundet – einen Tag und einen Morgen hatten wir jede Woche zur freien Verfügung. Ausflüge zu Vulkanen oder Tauchgänge standen auf dem Programm. Oft waren wir aber auch mit dem Hotel-Team zusammen, haben Spiele gespielt, gesungen und getanzt.
Aufgezeichnet von Greta Friedrich
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