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Digital Detox: So gewinnst Du Abstand vom Smartphone

Digital Detox: So gewinnst Du Abstand vom Smartphone

Spiele, Messaging, Fotos, Netzwerke: Der digitale Mensch verbringt viele Stunden seines Tages an Smartphone und Co. Für manchen ist das Mobilgerät bereits zur Sucht geworden. Doch es gibt einen Ausweg.


Die Fußgängerampel ist gerade rot geworden. Das bedeutet: kurz warten. Selbst in diesen wenigen Sekunden greifen viele zum Smartphone – wenn sie nicht schon mit dem Handy in der Hand die Straße entlanggelaufen kamen. Smartphones sind allgegenwärtig, die nächste Nachricht wartet schon. Nichts scheint dringlicher.

Um dieser Smartphone-Omnipräsenz entgegenzuwirken, gibt es immer mehr Apps und Strategien. Selbst Google und Apple entwickeln inzwischen Tools zur digitalen Selbstkontrolle. „Die neuesten Ausgaben von iOS und Android haben serienmäßig praktische Statistikfunktionen an Bord. Mit Hilfe der sogenannten Bildschirmzeitassistenten können Nutzer überwachen, wie viele Minuten, Stunden oder Tage sie in Apps verbracht haben“, erklärt Andreas Weckvom Digitalmagazin „t3n“.

Digitale Entgiftung: Nutzungsdauer von Apps beschränken

Bei Android ist diese Funktion seit Android 9 Pie im System integriert. Nutzer finden sie unter Einstellungen – „Digital Wellbeing“, bei manchen Geräten auch „Digitales Wohlbefinden“. Alternativ lässt sich die App für ältere Betriebssysteme im Play Store herunterladen.

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Google hat sein mobiles Betriebssystem Android 9 Pie mit Funktionen zur digitalen Selbstkontrolle ausgestattet.

Google hat sein mobiles Betriebssystem Android 9 Pie mit Funktionen zur digitalen Selbstkontrolle ausgestattet.Quelle: Robert Günther/dpa-tmn

„Auf der Übersichtsseite sieht der Verbraucher, wie lange er das Smartphone bislang genutzt hat beziehungsweise wie lange der Bildschirm eingeschaltet war“, beschreibt Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. Es lässt sich auch eine maximale Nutzungsdauer von Apps festlegen. Wer gerade in den Abendstunden viel Zeit am Smartphone verbringt und dies reduzieren will, dem hilft der Entspannungsmodus. Ab der festgelegten Zeit werden die Farben auf dem Display durch Graustufen ersetzt.

Smartphone-Pause: Zeitplan festlegen hilft

Bei Apple-Geräten nennt sich die Funktion „Bildschirmzeit“ und ist seit iOS 12 in den Einstellungen zu finden. Hier wird zunächst die Bildschirmzeit des aktuellen Tages sowie der vergangenen sieben Tage angezeigt – auf Wunsch aufgeschlüsselt nach Apps und Webseiten. Über das Feature „Auszeit“ lässt sich ein Zeitplan für die bildschirmfreie Zeit festlegen. Darüber hinaus können Verbraucher über „App-Limits“ täglich Zeitlimits für App-Kategorien wie soziale Netzwerke, Spiele oder Unterhaltung festlegen.

Über das Feature «Auszeit» können iOS-Nutzer (ab Version 12) einen Zeitplan für bildschirmfreie Zeit bestimmen.
Über das Feature «Auszeit» können iOS-Nutzer (ab Version 12) einen Zeitplan für bildschirmfreie Zeit bestimmen.Quelle: Robert Günther/dpa-tmn

Smartphone weglegen und Bäume pflanzen

Grundsätzlich haben die Statistiken, die solche Apps erheben, Auswirkungen auf die Anwender. Es führt ihnen den Smartphone-Konsum in Zahlen vor Augen. In der Folge ändert sich unter Umständen das Nutzungsverhalten und man denkt über seine Gewohnheiten nach. Zahllose Apps wollen dabei helfen, das Mobilgerät für einen Moment aus der Hand zu legen. Bei „Forest“ etwa können Nutzer virtuelle Bäume pflanzen, wenn sie ihr Smartphone für eine bestimmte Zeit nicht anrühren. Solange die Software genutzt wird, wächst die Pflanze. Und man kann virtuelle Münzen sammeln und einsetzen, mit denen laut den Betreibern der App echte Bäume gepflanzt werden sollen.

Bei der App «Forest» können sich Nutzer mit genug Selbstdisziplin einen kleinen virtuellen Wald verdienen, wenn sie ihr Smartphone eine bestimmte Zeit nicht anrühren.
Bei der App «Forest» können sich Nutzer mit genug Selbstdisziplin einen kleinen virtuellen Wald verdienen, wenn sie ihr Smartphone eine bestimmte Zeit nicht anrühren. Quelle: forestapp.cc/dpa-tmn

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Einen anderen Ansatz hat „Space“: Wer hier vorher festgelegte individuelle Abstinenz-Ziele erreicht, baut sich über die Zeit eine kleine Galaxie aus virtuellen Monden und Planeten auf. Am besten ist es jedoch, wenn Nutzer ganz ohne Hilfe von Apps und Co. das Smartphoneaus der Hand legen. „Man kann sich beispielsweise schon am Vorabend überlegen, welche Zeiten man für die Smartphone-Nutzung verwenden möchte und sich dann auch daran halten“, rät Kuch. Wer dies nicht ganz allein schafft, kann sich einen Freund oder ein Familienmitglied als Kontrolleur suchen und diesem erlauben, einem vorübergehend das Smartphone wegzunehmen.

Smartphone-Entzug kann Spaß machen

Ein weiterer kleiner Kniff ist es, das Smartphone beim Zubettgehen im Wohnzimmer zu lassen, damit man nicht noch vor dem Einschlafen weiter damit herumspielt. Bei Kneipenabenden bietet sich das Turmspiel an. „Alle Smartphones werden übereinander gestapelt. Wer zuerst sein Smartphone aus dem Turm zieht, bezahlt die nächste Runde für den Tisch“, beschreibt Weck. Wer Geld sparen will, überlegt es sich zweimal, ob er schnell mal seine Nachrichten checkt.

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RND/dpa


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