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Cathy Hummels und Co.: Depressionen heilt man nicht mit Luxus-Urlaub

Cathy Hummels und Co.: Depressionen heilt man nicht mit Luxus-Urlaub
Foto: picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Cathy Hummels und andere Influencerinnen nutzen aktuell das Thema mentale Gesundheit aus, um Rabattcodes und Urlaube zu vermarkten. Das hilft Betroffenen nicht und befeuert stattdessen das Stigma gegen psychische Erkrankungen, meint MADS-Autorin Marie.


Mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen werden immer häufiger öffentlich diskutiert. Erst kürzlich hat Selena Gomez dem Thema eine ganze Dokumentation gewidmet, während auf Social Media Betroffene schon länger im Austausch stehen. Dass Cathy Hummels jetzt ein Luxus-Retreat unter dem Motto mentale Gesundheit veranstaltet hat, stößt auf Instagram und Twitter aber auf Verärgerung – nicht ohne Grund.

Mentale Gesundheit ist kein Werbetool

Hummels und weitere Influencerinnen – darunter Sophia Thiel und Diana zur Löwen – haben auf Instagram fleißig Einblicke in einen Trip nach Rhodos geteilt. Dahinter steckt aber kein bloßer Luxus-Urlaub zum Privatvergnügen, sondern das Sun & Soul Retreat. Organisiert von Hummels Eventfirma Events by CH sollen Fotos von Yoga, Meditationen, Charity-Galas und teurem Essen auf das Thema mentale Probleme aufmerksam machen. Die Influencerinnen übernachten im Fünf-Sterne-Luxushotel mitsamt Make-up-Artist, Personal Trainer und weiterer Crew. Dazu werden natürlich die Sponsoren sorgfältig in allen Social-Media-Posts verlinkt. Und alles im Namen psychischen Wohlbefindens.

Die Aktion ist doppelt schwierig: Einerseits lassen sich mentale Erkrankungen natürlich nicht so einfach behandeln, andererseits ist das Ausnutzen des Themas umso problematischer. Psychische Krankheiten sind ein ernstes Thema, und es grenzt an Respektlosigkeit gegenüber Betroffenen, ihre Erkrankungen zu Werbezwecken zu instrumentalisieren. Während Hummels und Co. sich auf Rhodos entspannen, können sich die wenigstens mal eben einen Luxus-Urlaub gönnen und warten stattdessen monatelang auf einen Therapieplatz.

Fehlender Mehrwert und falsche Message

Reels wie dieses setzen dem Ganzen die Krone auf. Hier mischen die Influencerinnen echte Erkrankungen wie Depressionen mit Nonsens-Aussagen wie „I suffered from Mental Health“, also „Ich litt unter mentaler Gesundheit“. Das Video zeigt, dass die Aktion für niemanden einen Mehrwert hat – außer für die Beteiligten und die Werbepartner, deren Logos im Hintergrund zu sehen sind.

In einer Hinsicht hat Hummels vielleicht aber recht: Mentale Probleme können jeden treffen, aber lassen sich im Resort in Griechenland vermutlich besser aushalten. Es ist wichtig, dass sich bekannte Personen für die Entstigmatisierung solcher Themen einsetzen. Den Mythos zu befeuern, den Betroffenen fehle nur ein bisschen Entspannung, ist aber kontraproduktiv.


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Über den Autor/die Autorin:

Marie Bruschek

Marie (20) studiert Weltliteratur. Wenn sie nicht gerade schlechte Wortwitze macht oder sich zum zehnten Mal Mamma Mia anguckt, schreibt sie für MADS über alles, was sie gerade interessiert.

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