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Black Friday: 50 Prozent der Deals zu teuer

Black Friday: 50 Prozent der Deals zu teuer
Foto:  privat

Online-Shopping verändert unseren Alltag. Diese Erkenntnis wird einem nicht zuletzt durch die seit 2006 beziehungsweise 2009 stattfindenden Black Fridays und Cyber Mondays immer wieder deutlich vor Augen geführt. Auch dieses Jahr könnte es wieder Rekordumsätze in Milliardenhöhe geben. Doch Black Friday, dieses Jahr am 23. November, und Cyber Monday, am 26. November, sind auch mit Vorsicht zu genießen.

Eine Untersuchung des Black Fridays 2017 durch das Preisvergleichsportal guenstiger.de hat demnach ergeben, dass Verbraucher bei jedem zweiten Angebot zu viel gezahlt haben. „Für rund die Hälfte aller Deals wird zu viel Geld ausgegeben“, sagte Julia Schnell dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Für die Studie wurden Produkte aus zwölf an der Rabattaktion teilnehmenden Shops stichprobenartig untersucht. Das Ergebnis: Bei sechs der Shops fanden die Prüfer günstigere Angebote bei der Konkurrenz.

Hessischer Handelsverband warnt vor Bedeutungsverlust für Schlussverkauf

Die Fülle an Händlern, die Bandbreite der Produkte und der enorme Wettbewerb führen zu einer regelrechten Rabattschlacht, in der Verbraucher schnell den Überblick verlieren können. Aber auch für den Einzelhandel gibt es Konsequenzen: Laut dem Hessischen Handelsverband gehen Black Friday und Cyber Monday zulasten des Winterschlussverkaufs. Vor allem kleinere Geschäfte könnten sich die vorverlagerten Rabatte im November eigentlich nicht leisten, sich der Rabattschlacht der Konkurrenz aber auch nicht entziehen.

Um sich in der Cyber Week nicht in den finanziellen Ruin zu shoppen, lohnt es sich, ein paar grundlegende Verhaltensregeln zu beherzigen und über die Tricks der Händler Bescheid zu wissen. Wirklich sparen lässt sich am Black Friday und während der gesamten Rabattwoche nur mit der richtigen Vorbereitung.

Black Friday-Tipp 1: Vergleichen Sie Preise

Wer im Internet einkauft, sollte mit einer uralten Tradition des Handels nicht brechen – und zwar der des Preisvergleichs. Nur weil ein Anbieter behauptet, das günstigste Angebot bereitzuhalten, heißt das noch lange nicht, dass Sie dieser Behauptung Glauben schenken sollten. Die Auswertung des Black Friday 2017 durch guenstiger.de hat das deutlich gemacht. Sicherer ist es, wenn Sie vor einem Kauf das Produkt in einer Suchmaschine eingeben und die Preise der anderen Anbieter miteinander vergleichen. Vergleichsseiten zeigen meist auch die Lieferzeiten und Rückgabefristen der Händler an.

Black Friday-Tipp 2: Lassen Sie sich nicht unter Kaufdruck setzen

Laut Verbraucherzentrale bauen viele Händler Druck auf, indem sie Kunden suggerieren, der beste Deal oder ein bestimmtes Produkt seien in kurzer Zeit nicht mehr zu haben. Die Ankündigung von sich rapide leerenden Lagerbeständen und das Einblenden von Countdowns sind beliebte Marketingtricks, die Käufer dazu bringen sollen, schnell zuzugreifen. Die Panikmache kaschiert, dass die meisten Händler auch über Black Friday und Cyber Monday hinaus noch Rabatte und Aktionen anbieten. Schließlich läutet die Cyber Week das Weihnachtsgeschäft erst ein. Auch nach den Feiertagen sind oftmals noch viele Schnäppchen zu machen.

Black Friday-Tipp 3: Hinterfragen Sie Mega-Rabatte

Ein besonders häufig verwendeter Trick in der Online-Branche sind beschönigte Rabattangaben. Diese resultieren laut Verbraucherzentrale auf der Tatsache, dass viele Anbieter nicht den tatsächlichen Marktwert eines Produkts sondern die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) der Hersteller als Wert nehmen. Die UVP liegt aber meist deutlich über dem Marktpreis. 90 Prozent Preisnachlass sind deshalb in der Regel Augenwischerei. Stichproben der Verbraucherzentrale NRW haben gezeigt, dass sich hinter den meisten Rabatten, die 50 Prozent oder mehr Preisnachlass versprechen, tatsächliche Reduzierungen von unter 20 Prozent verstecken.

Black Friday-Tipp 4: Informieren Sie sich über die Bezahlmöglichkeiten

Jeder Online-Händler hat seine eigenen Präferenzen, wenn es um die Bezahlung geht. Online-Bezahldienste wie PayPal oder paydirekt sind mittlerweile weit verbreitet, dennoch nehmen einige Shops nur Zahlungen per Kreditkarte oder Vorkasse an. Hier ist erhöhte Vorsicht angesagt, da sich Fake-Shops oft dieser Bezahlmethoden bedienen (siehe Tipp Nr. 6). Grundsätzlich sollten Sie sich genau überlegen, welche Bezahlmethode für Sie am besten ist und ihre Prinzipien nicht wegen eines besonders günstigen Schnäppchens über Bord werfen.

Black Friday-Tipp 5: Beachten Sie die Rückgabebedingungen

Manche Händler bieten ihren Kunden die Möglichkeit, einen Kauf kurzfristig zu stornieren. Ansonsten gilt bei Online-Käufen ein grundsätzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen. Um hiervon Gebrauch zu machen, müssen keine Gründe angegeben werden. Allerdings können je nach Händler unterschiedliche Kosten für die Rücksendung anfallen. Ein Blick in die Konditionen der einzelnen Händler ist deshalb ratsam, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Black Friday-Tipp 6: Achtung vor Fake-Shops

Umfangreiche Rabattaktionen, wie sie im Rahmen der Cyber Week stattfinden, locken nicht nur Schnäppchenjäger an. Auch für die Betreiber sogenannter Fake-Shops sind sie ein Paradies. Dabei handelt es sich um gefälschte Online-Shops, deren Webseiten oftmals nur schwer von denen seriöser Händler unterschieden werden können. Verschiedene Hinweise können Online-Shopper auf einen Fake-Shop aufmerksam machen:

• Überdurchschnittlich hohe Preisnachlässe auf sämtliche Artikel.

• Überdurchschnittlich hohe Anzahl positiver Kundenbewertungen auf sämtliche Artikel.

• Als einzige Bezahlmethode wird die Zahlung per Vorkasse oder Kreditkarte verlangt.

• Fehlendes Impressum und/oder AGB. Hinweis: Auch bei einem vorhandenen Impressum ist mitunter schwer feststellbar, ob dieses nicht einfach von einem seriösen Online-Shop kopiert wurde. Dasselbe gilt für die AGB.

• Gütesiegel werden auf der Webseite platziert, ohne dass ein entsprechendes Zertifikat dafür vorliegt. Durch einen Klick auf das Siegel sollten Sie im Normalfall auf die Internetseite des Betreibers geführt werden. Landen Sie woanders oder ist das Anklicken gar nicht erst möglich, handelt es sich möglicherweise um einen Fake-Shop. Teilweise erfinden Betrüger sogar eigene Siegel. Auf internet-guetesiegel.de finden Sie eine Auswahl an empfohlenen Gütesiegeln, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen.

• Auffällig abweichendes Design und sonstige Merkmale: Zwar werden Betreiber von Fake-Shops immer professioneller, trotzdem kann ein wachsames Auge davor schützen, in die Betrugsfalle zu tappen. Designs, die nur auf den ersten Blick dem Original entsprechen, kuriose Domainendungen, Tippfehler, unvollständige Sätze und Übersetzungsfehler – das sind nur einige der möglichen Bereiche, in denen Betrügern Fehler unterlaufen können.

Eine ausführliche „Einschätzung der Seriosität und Sicherheit“ von Online-Shops bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Black Friday-Tipp 7: Vermeiden Sie Spontankäufe

Mit etwas Vorbereitung lässt sich am Black Friday und während der gesamten Cyber-Monday-Woche tatsächlich Geld sparen. Wichtig ist, dass Sie sich im Vorfeld über die Produkte informieren, die Sie während der Rabattaktion kaufen möchten. Spontankäufe führen in der Regel dazu, dass am Ende des Tages doch mehr Geld ausgegeben wurde, als ursprünglich geplant. Viele Händler bieten Newsletter und Preisalarme an, die rechtzeitig darüber informieren, wann ein entsprechender Artikel vergünstigt zu kaufen ist. Außerdem gibt es immer wieder Gutscheine, die im Vorfeld verteilt werden.

Black Friday und Cyber Monday optimal nutzen

Mit jedem weiteren Jahr nutzen mehr Menschen die Rabattaktionen am Black Friday und Cyber Monday, um im Internet günstig einzukaufen. Mit dem aus China überschwappenden Singles Day ist sogar ein weiterer Tag hinzugekommen, der die Umsätze in den nächsten Jahren nochmals stark ansteigen lassen wird. Doch mit dem wachsenden Online-Handel und den daraus resultierenden Annehmlichkeiten steigt auch die Nachlässigkeit bei den Verbrauchern. Dabei gilt: Beim Online-Shopping sollten Kunden mindestens genauso behutsam vorgehen, wie im analogen Einzelhandel.

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Von RND/pf


Über den Autor/die Autorin:

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